Gezielter Angriff? Unbekannte feuern Schüsse auf Schwules Museum ab

Berlin - Sechs Einschussstellen an der Fassade: Unbekannte haben offenbar auf die Hausfront des Schwulen Museums gefeuert. Es ist nicht der erste Angriff auf das Museum in Berlin-Tiergarten.

Angriff auf die queere Community? Auf das Schwule Museum in Berlin wurde geschossen.
Angriff auf die queere Community? Auf das Schwule Museum in Berlin wurde geschossen.  © Schwules Museum

Dieser mutmaßliche Angriff schockiert nicht nur die queere Community: Unbekannte haben Schüsse auf das Schwule Museum an der Lützowstraße in Berlin-Tiergarten abgefeuert. Das berichtete das Museum am Dienstag auf seiner Website.

Beschädigt wurden demnach zwei Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug "Schwules Museum" und ein Kunstwerk über der Eingangstür. Zwei Mitarbeiter hatten den Vorfall bereits am Morgen des 24. Februar bemerkt, heißt es in der Mitteilung. Nun ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.

Angriff auf Schwules Museum in Berlin: Von Tätern fehlt jede Spur

Über die Tatwaffe ist den Angaben zufolge bislang nichts bekannt, auch von den Tätern fehlt jede Spur. Dennoch gehe der Vorstand "von einem gezielten Angriff auf das Museum aus", schreibt das Schwule Museum auf seiner Web-Präsenz.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (48, Die Linke) zeigte sich auf Twitter empört: "Ich bin geschockt über diese entsetzliche Tat! Meine volle Solidarität gilt dem GayMuseum."

Es ist nicht der erste Angriff auf das Schwule Museum: Im April 2020 kam es zu einer Attacke mit Steinen, bei der eine Fensterscheibe stark beschädigt wurde und ausgetauscht werden musste. Im Jahr 2016 wurde das Haus mit Metallkugeln beschossen.

Das 1985 gegründete Schwule Museum gilt als eines der größten LGBTQ-Museen der Welt und wird vom Land Berlin gefördert. Die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien und bietet Einblick in queere Geschichte, Kunst und Aktivismus.

Titelfoto: Schwules Museum

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