Nach möglichem Spritzen-Angriff im Club "Matrix": Videos und Zeugen sollen Fall aufklären
Von Anja Mia Neumann, Verena Schmitt-Roschmann
Berlin - Nach möglichen Stichverletzungen im Berliner Club "Matrix" in Friedrichshain wertet die Polizei Videobänder aus und befragt Zeugen wie die Türsteher.
Alles in Kürze
- Polizei untersucht mögliche Stichverletzungen im Club Matrix
- Videobänder und Zeugenaussagen sollen Fall aufklären
- Zwei Frauen ins Krankenhaus gebracht, sechs weitere behandelt
- Keine tatrelevanten Gegenstände bei Verdächtigen gefunden
- Fall weckt Erinnerungen an Spritzenattacken in Frankreich

Es gebe mehrere Stunden Bildmaterial - aus dem Club, aus der Nähe und auf Social Media, sagte ein Polizeisprecher.
Die Bilder und die Zeugenaussagen sollen Aufschluss darüber geben, was in der Nacht zum Donnerstag tatsächlich geschehen ist.
Es gibt Mutmaßungen über Spritzen- oder Nadelstiche. Die Hintergründe sind den Angaben zufolge aber weiter unklar.
Die Polizei hatte zunächst zwei Verdächtige im Alter von 35 und 44 Jahren in der Nähe zeitweise festgenommen. Bei einer Durchsuchung der Männer seien aber keine "tatrelevanten Gegenstände" gefunden worden, teilte die Polizei mit.
Sie kamen wieder frei, seien aber "weiter Bestandteil der Ermittlungen".
Dutzende Anzeigen nach Spritzen-Attacken in Frankreich

Zwei Frauen im Alter von 17 und 23 Jahren waren laut Feuerwehr in der Nacht auf Donnerstag wegen Schmerzen und einem vermuteten Stich in den Oberarm ins Krankenhaus gebracht worden.
Vier weitere Frauen wurden demnach mit leichten Verletzungen in dem Club in der Warschauer Straße vor Ort behandelt, drei weitere Frauen klagten über Unwohlsein.
Stationär sei aber keine von ihnen aufgenommen worden, so der Polizeisprecher.
Der Fall weckte Erinnerungen an Spritzenattacken bei der Fête de la Musique in Frankreich.
Dort hatten nach dem Musikfestival am 21. Juni Dutzende Frauen Anzeigen gestellt, weil sie mit einer Spritze gestochen worden waren. Der Berliner Polizeisprecher wollte dazu aber weiterhin keine Parallele ziehen.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa