Schwarzfahrerin will fliehen: Dann tauchen Messer-Freund und Polizisten-Papa auf
Berlin - Eine Fahrkartenkontrolle in Berlin-Mitte ist Montag gehörig eskaliert. Erst sprang der 22-jährigen Schwarzfahrerin ihr Partner (21) zur Seite, dann tauchte auch noch ihr Polizisten-Papa (46) auf.
Alles in Kürze
- Schwarzfahrerin flieht in Berlin-Mitte
- Partner bedroht Kontrolleure mit Messer
- Polizisten-Papa taucht auf und gibt sich zu erkennen
- Vater nimmt Tochter und Partner zur Seite und verlässt die Szene
- Ermittlungen wegen Amtsanmaßung und räuberischer Erpressung

Wie die Polizei mitteilte, versuchte die junge Frau sich gegen 16.30 Uhr am Bahnsteig im U-Bahnhof Museumsinsel einer Fahrkartenkontrolle zu entziehen. Zwei Kontrolleure hatten sie zuvor ohne Ticket erwischt.
Als einer der Kontrolleure die Schwarzfahrerin an ihrer Handtasche und am Unterarm festhielt, um sie an der Flucht zu hindern, schlug sie den Arm des 25-Jährigen weg.
In der Zwischenzeit war auch der Verlobte der 22-Jährigen aufgetaucht. Dieser packte den Kontrolleur zunächst am Kragen, dann zog er ein aufklappbares Taschenmesser und bedrohte die Kontrolleure mit der Waffe.
Etwas später erhielt die Ticketsünderin weitere Unterstützung in Gestalt ihres Vaters. Dieser trug Polizeiuniform und gab sich auch als Polizeibeamter zu erkennen.
Seine Tochter und ihren Partner nahm der 46-Jährige zunächst zur Seite, dann verließ er die Szene mit diesen, bevor weitere Einsatzkräfte eintrafen. Wie weitere Ermittlungen zutage brachten, ist der Mann tatsächlich Angestellter bei der Polizei Berlin.
Polizei ermittelt wegen Amtsanmaßung gegen Vater
Die Schwarzfahrerin und der Kontrolleur klagten beide über Schmerzen am Arm, wollten aber keine ärztliche Behandlung. Das Taschenmesser konnten die Ermittler nicht finden.
Die Fahrkartenkontrolle zieht nun Ermittlungen wegen räuberischer Erpressung, wechselseitiger Körperverletzung und Amtsanmaßung nach sich. Diese führt ein Fachkommissariat der Berliner Polizei.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa