Waffenverbot an Berliner Bahnhöfen wird verlängert: Wie lief es bis jetzt?

Von Marion van der Kraats

Berlin - Das derzeitige Waffenverbot an mehreren Berliner Bahnhöfen wird um vier Wochen verlängert. Bis zum 31. Juli gelten die verschärften Regeln, nach denen Passanten und Reisende ohne bestimmten Anlass kontrolliert werden können.

Bahnhöfe in Berlin sollen wieder als sicherere Orte wahrgenommen werden. (Archivbild)
Bahnhöfe in Berlin sollen wieder als sicherere Orte wahrgenommen werden. (Archivbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Das teilte die Bundespolizeidirektion Berlin am Donnerstag mit. Als Grund dafür nannte die Behörde die Erfahrungen in den vergangenen vier Wochen.

Seit 26. Mai gilt ein Verbot für Messer, Äxte, Baseballschläger und andere gefährliche Gegenstände auf einigen Berliner Bahnhöfen. Die Bundespolizei begründet dies mit einer Zunahme von Gewalt an den Orten.

Durch das Verbot sollen Gewaltstraftaten verhindert sowie Mitreisende und Polizisten geschützt werden. Bei Verstößen können die Gegenstände sichergestellt und ein Zwangsgeld angedroht oder verhängt werden.

Berlin: Polizei schießt im Wedding auf Messer-Mann: Lebensgefährlich verletzt
Berlin Crime Polizei schießt im Wedding auf Messer-Mann: Lebensgefährlich verletzt
Berlin: Raub-Serie auf Fahrdienstleister in Neukölln: Polizei nimmt 22-Jährigen fest
Berlin Crime Raub-Serie auf Fahrdienstleister in Neukölln: Polizei nimmt 22-Jährigen fest

In den vergangenen vier Wochen haben Polizisten nach den Angaben 319 verbotene Gegenstände sichergestellt. Dazu zählten 167 verschiedene Messer sowie 20 Hiebwaffen und 7 Waffen.

Insgesamt seien 4754 Menschen kontrolliert worden. Bei 279 von ihnen wurden die verbotenen Gegenstände sichergestellt, wie die Bundespolizei mitteilte. In 180 Fällen lag demnach ein Verstoß gegen die Verbotsverfügung vor, in 82 Fällen ging es um Verstöße gegen das generell geltende Waffengesetz.

Nach einem Schwerpunkteinsatz präsentiert Polizei Ergebnisse

Bundespolizei zufrieden mit Maßnahme

Die Bundespolizei will weiter verschärft gegen Waffen in Bahnhöfen und im ÖPNV vorgehen. (Symbolbild)
Die Bundespolizei will weiter verschärft gegen Waffen in Bahnhöfen und im ÖPNV vorgehen. (Symbolbild)  © Paul Zinken/dpa

Im Rahmen der Kontrollen seien zudem 422 Straftaten aufgedeckt worden.

"Die Maßnahmen der vergangenen vier Wochen haben sich angesichts der aktuellen Fallzahlen als wirksam und erforderlich erwiesen", erklärte der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, Carsten Glade. Darum sei eine Verlängerung bis zum 31. Juli erforderlich.

Betroffen davon sind die Bahnhöfe Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Spandau, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Ostkreuz, Lichtenberg, Neukölln und Südkreuz.

Berlin: Raserei in Berlin: Hunderte neue Fälle trotz schärferer Gesetze
Berlin Crime Raserei in Berlin: Hunderte neue Fälle trotz schärferer Gesetze
Berlin: Abgebranntes Umweltlabor in Britzer Garten: Viele Indizien, doch keine Spur zu den Tätern
Berlin Crime Abgebranntes Umweltlabor in Britzer Garten: Viele Indizien, doch keine Spur zu den Tätern

Unabhängig von dieser Maßnahme gilt in Berlin künftig in Bussen und Bahnen ein Waffen- und Messerverbot.

Das hat der Senat in dieser Woche beschlossen. Die entsprechende Rechtsverordnung soll ab Mitte Juli gelten.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa, Sebastian Gollnow/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema Berlin Crime: