Cyberangriff und Marathon-Rückkehrer sorgen für lange Schlangen am BER

Von Lea Marie Kläsener, Antonia Hofmann, Andreas Rabenstein, Carla Benkö, Taylan Gökalp, Jan Christoph Freybott, Steffen Trumpf

Berlin - Wegen der anhaltenden Folgen des Cyberangriffs und der Rückflüge tausender Marathonläufer hat der Berliner Flughafen am Montag erneut mit längeren Verspätungen und weiteren Problemen zu kämpfen.

Nach dem Cyberangriff befinde man sich in den letzten Zügen der nötigen Updates.
Nach dem Cyberangriff befinde man sich in den letzten Zügen der nötigen Updates.  © Carsten Koall/dpa

Mit 95.000 Passagieren würden viel mehr Menschen erwartet als an einem normalen Montag mit 75.00 bis 85.000, sagte ein Sprecher der dpa.

Nur 30 Prozent aller Flüge starteten demnach am Morgen von Berlin mit weniger als 15 Minuten Verspätung - in Brüssel waren es sogar nur 15 Prozent.

Der Flughafen Brüssel hatte die Fluggesellschaften nach eigenen Angaben im Vorfeld gebeten, die Hälfte der am Montag geplanten Abflüge zu streichen. Gäste wurden angehalten, zwei bis drei Stunden vor Abflug zum Flughafen zu kommen.

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Heathrow und Dublin lagen am Montag dagegen näher an den normalen Pünktlichkeitsraten für Abflüge, verzeichneten jedoch auch noch Störungen aufgrund von Problemen bei der Passagierabfertigung und der Gepäckabfertigung.

In London Heathrow hatten die Flughafenmitarbeiter noch am Sonntag alle Hände voll zu tun, um zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können. Noch am Nachmittag wies der Airport Passagiere auf seiner Website darauf hin, dass die Arbeiten zur Behebung des Störfalls beim Check-in anhielten. Der Großteil der Flüge könne aber wieder nach Plan stattfinden.

Der ebenfalls betroffene Flughafen der irischen Hauptstadt Dublin teilte am Sonntag mit, weiter an der Bewältigung der durch die technische Störung hervorgerufenen Probleme zu arbeiten. Bis in die Mittagsstunden hinein seien 13 Flüge gestrichen worden.

Der BER bat Fluggäste, online einzuchecken und ihr Gepäck nach Möglichkeit selbständig an den Automaten aufzugeben.

Collins Aerospace arbeitet an Lösung

Der Flughafen Brüssel bat Airlines, die Hälfte der Montagsflüge zu streichen.
Der Flughafen Brüssel bat Airlines, die Hälfte der Montagsflüge zu streichen.  © Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden, wie er der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Das Unternehmen hatte am Samstag mitgeteilt, es arbeite an einer Lösung für seine Kunden. Am frühen Montagmorgen erklärte das Unternehmen auf dpa-Anfrage, man befinde sich in den letzten Zügen der nötigen Updates, die das System wieder voll funktionsfähig machten.

Die Hintergründe des Cyberangriffs sind weiterhin unklar. Wegen der Attacke meldeten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol mitteilte.

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Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen.

Erstmeldung um 6.31 Uhr, zuletzt aktualisiert um 16.19 Uhr.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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