Im Talk mit Désirée Nick: Wolfgang Joop spricht Corona-Klartext

Berlin/Falkensee - Désirée Nick (63) macht eine Ausnahme! In der neuesten Ausgabe ihres Podcasts "Lose Luder - by invitation only" hat Deutschlands spitzeste Zunge erstmals und einzig einen Mann zu Gast: Mode-Ikone Wolfgang Joop (75) stand La Nick Rede und Antwort.

Wolfgang Joop (75, r.) spricht im Podcast mit Désirée Nick (63). (Bildmontage)
Wolfgang Joop (75, r.) spricht im Podcast mit Désirée Nick (63). (Bildmontage)  © Tobias Hase/dpa, Henning Kaiser/dpa (Bildmontage)

Auch in Folge acht ging es wieder hoch her. Ein reger Schlagabtausch blieb jedoch aus. Dafür kennen sich die Trash-Queen und der Designer zu lange, zu gut und sind sich zu ähnlich. Ernste und nachdenkliche Töne wurden angeschlagen. Neben Vielschichtigkeit, Schubladendenken, das Leben als Kreativmensch und das Leid mit der Schönheit ging es auch um die Coronakrise.

"Gerade jetzt ändert sich unsere Gesellschaft durch Corona, also eine Pandemie, die mich auch sehr an die Zeit erinnert, als Aids ausbrach oder diskutiert wurde", blickte der alte Hase in der Fashion-Industrie zurück.

Viele "Katastrophen" würden "im Geheimen anmelden", befand der Potsdamer weiter. "Mich erinnert diese Infektion an die Infektion HIV damals, denn sie griff uns in unserem Lifestyle an."

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Weiter: "Wir dürfen uns nicht mehr umarmen, Bussis verteilen und das war auch die Bussigesellschaft, die ich bediente. Permanent hast du den Verdacht, dass dich dein gegenüber anhusten, anatmen könnte und dann hast du's", erklärte Joop.

Wolfgang Joop spricht von einer Art Virus-Diktatur

Désirée Nick (63) kommt zur Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2019 ins Prinzregententheater.
Désirée Nick (63) kommt zur Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2019 ins Prinzregententheater.  © Felix Hörhager/dpa

"Was ist die Zukunft für die kommenden Generationen, woran orientiert man sich?", wollte die Diseuse von dem 75-Jährigen hinsichtlich vermeintlicher Schönheitsideale wissen.

"Ich glaube, dass diese ganzen Fragen nicht mehr so wichtig sind, wir verlieren uns gerade selbst", antwortete der Ex-"GNTM"-Juror und wurde jäh von der Entertainerin unterbrochen: "Danach muss aber etwas Neues kommen."

"Ja, es kommt immer etwas Neues, das ist eine Form der Evolution, der wir uns unterwerfen", holte der Wunderkind-Gründer aus.

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Und weiter führte er aus: "All diese Diskussionen, ob das möglich oder nicht möglich ist, erlaubt ist oder nicht erlaubt ist, diktiert uns gerade jemand anderes: ein Virus", so Joop.

"Dieses Virus wird uns verändern, uns hat Aids verändert. Wenn ich mir vorstelle, dass das Coronavirus nicht besiegbar ist, sehen wir nur noch die Hälfte aller Gesichter."

Joops Generation habe sich durch "Freiheit, Selbstbestimmtheit und Antibürgerlichkeit" ausgezeichnet, doch das sehe er nun bedroht. "Aber jetzt werden wir wieder kontrolliert, jeder Blockwart darf dich zusammenscheißen, weil du die Maske nicht dabei hast."

Die Kabarettistin schließt sich ihm an: "Alles ist mit Repressalien belegt und man wird auch heftig kritisiert. Es ist eigentlich wie Überwachung von einer höheren Macht. Es kostet uns auch irgendwo die Freiheit."

Titelfoto: Tobias Hase/dpa, Henning Kaiser/dpa (Bildmontage)

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