Droht Umbenennung zu scheitern? Sechs offene Klagen für Mohrenstraße
Berlin - Der Zoff um die Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin-Mitte geht in die nächste Runde! Eigentlich sollte die Straße schon im August einen neuen Namen tragen. Doch nun wackelt der Zeitplan.
Alles in Kürze
- Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin-Mitte droht zu scheitern
- Sechs offene Klagen von Anwohnern sind noch unentschieden
- Bezirksamt Mitte hat einen formalen Fehler übersehen
- Kritiker sehen im Begriff 'Mohr' eine rassistische Bezeichnung
- Initiative fordert Äußerung der Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger

Das Berliner Oberverwaltungsgericht machte bereits den Weg frei für eine Umbenennung am 23. August dieses Jahres. So sollte die Mohrenstraße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße geändert werden.
Seit Langem fordern Initiativen die Umbenennung. Kritiker sehen im Begriff "Mohr" eine rassistische Bezeichnung. Andere hingegen verwiesen darauf, dass das Wort ursprünglich vom Begriff "Maure" abstamme – einer entsprechend neutralen Bezeichnung für muslimische Nordafrikaner.
Nun geht der Streit in eine neue Runde. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, habe das Bezirksamt Mitte einen formalen Fehler übersehen. Es seien noch sechs Klagen von Anwohnern offen.
Bis die ausstehenden Klagen nicht entschieden seien, dürfte eine Umbenennung rechtlich nicht zulässig sein, wie die Bürgerinitiative "Pro Mohrenstraße" gegenüber der Zeitung bekannt gab.
Zudem fordert die Initiative, dass sich Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) gegenüber der Öffentlichkeit dazu äußern solle.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa