Chebli-Ehemann unter Beschuss: Umstrittene Geschäfte mit Gesundheitstouristen

Berlin - Schwere Vorwürfe gegen Nizaar Maarouf! Der Ehemann der Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli (42) soll über Jahre hinweg in umstrittenen Krankenhaus-Geschäfte verwickelt gewesen sein.

Sawsan Chebli (42), Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement, spricht auf einer Pressekonferenz im Mai 2019. (Archivbild)
Sawsan Chebli (42), Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement, spricht auf einer Pressekonferenz im Mai 2019. (Archivbild)  © Wolfgang Kumm/dpa

Wie Welt am Sonntag berichtet, soll der frühere Klinikmanager des Berliner Krankenhauskonzerns Vivantes im Jahr 2008 Provisionen für die Vermittlung von Patienten reicher Golfstaaten erhalten habe.

Ein Gerichtsurteil und Gutachten habe diese Deals im Gesundheitstourismus als "sittenwidrig" eingestuft, schreibt das Blatt weiter. Anschließend sei der frühere Medizinstudent dann Vizedirektor der Auslandssparte des Klinikkonzerns geworden.

Doch damit nicht genug: Ferner sollen zwei Chebli-Nichten in einer Tochterfirma der Vivantes-Kliniken beschäftigt worden sein. Zu diesem Zeitpunkt war der Geschäftsmann dort in leitender Position tätig.

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2007 sei es bei dem Klinik-Riesen zu einer Revision gekommen. Das Ergebnis: finanzielle Unregelmäßigkeiten.

Laut "Welt am Sonntag"-Recherchen sollen sich die zwei Nichten sowie eine weitere Mitarbeiterin "über einen längeren Zeitraum Geldbeträge in Höhe von insgesamt mehr als 100.000 Euro von Patientenkonten an sich selbst ausgezahlt haben."

Vivantes habe, so die Zeitung weiter, die Vorgänge grundsätzlich eingeräumt und das Arbeitsverhältnis der Frauen sei beendet worden.

Sawsan Chebli twitterte im Februar 2019 das Zeugnis ihrer Großnichte

Die Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales und ihr Ehemann hätten sich auf Nachfrage der Zeitung nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa

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