Von Elisa Schu
Berlin - Manche ekelt er, doch er ist ein lebenswichtiger Stoff: der Schleim. In Berlin befasst sich mit dem Titel "Schleim - Geheimnisse einer unterschätzten Körperflüssigkeit" eine ganze Ausstellung mit der Körperflüssigkeit.
"Ich kenne keinen Organismus, der ohne Schleime auskommt", sagte Beate Kunst, Ausstellungskuratorin im Berliner Medizinhistorischen Museum (BMM) der Charité.
Vom 31. Oktober 2025 bis 6. September 2026 können sich Interessierte dort mit dem glitschigen Thema auseinandersetzen. Die Besucher können dabei den biologischen, historischen sowie kulturellen Spuren des Schleims folgen.
Schleime haben laut Susanne Wedlich, Wissenschaftsjournalistin und Ausstellungskuratorin, sehr viel mit den großen Fragen zu tun, die uns alle beschäftigen: "mit Krankheiten, mit Sex, mit Leben und Tod".
Die Ausstellung soll zeigen, wie vielfältig und allgegenwärtig das Thema Schleim ist. Denn für den menschlichen Körper ist er unverzichtbar - er dient etwa als Schutzbarriere, Klebstoff oder Gleitmittel.
Im Präparatesaal zeigt das Museum Organe und Organsysteme. Diese wurden für die Ausstellung durch thematisch passende Exponate und Erklärungen ergänzt.
Datum für Schleim-Ausstellung kein Zufall
Dass die Ausstellung am 31. Oktober startet, an Halloween, ist laut Kuratorin Wedlich kein Zufall. Dass Menschen sich vor dem glitschigen Stoff ekeln, sei jedoch antrainiert. "Tatsächlich lernen wir als Kinder erst, wovor wir uns ekeln sollten und müssen", erklärte sie.
Dabei ist die Schleimproduktion etwas ganz Normales. So produziere ein gesunder Erwachsener mindestens eineinhalb Liter Schleim pro Tag. "Das ist eigentlich ein Paradox, also ein Material, ohne das wir nicht überleben könnten, ist für die meisten Leute der Ekeltrigger überhaupt."