Explosion der Mietpreise: Berlin ist zweitteuerste Stadt in Deutschland!
Berlin - Noch nie war wohnen in der Hauptstadt so teuer wie heute. Damit ist Berlin nach einem beispiellos rasanten Mietanstieg nun die zweitteuerste Stadt Deutschlands.

Innerhalb von nur drei Monaten sind die Mietpreise in Berlin um bis zu 27 Prozent gestiegen. Das zeigt ein Vergleich des Wohnungsportals "immowelt".
Miteinander verglichen wurden hierbei Angebotsmieten in 14 deutschen Großstädten von Wohnungen mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern im zweiten Stock.
Demnach stiegen im Dezember die Berliner Mietpreise erstmals um elf Prozent an, sodass zehn Euro pro Quadratmeter für Wohnraum fällig wurden. Im Januar kostete der Quadratmeter schon 11,85 Euro (+8 Prozent). Und im Februar stieg die geforderte Miete dann um weitere sechs Prozent an, sodass Berliner und Berlinerinnen nun satte 12,55 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung blechen müssen.
Einzig in Bayern wird für Neubauwohnungen von Mietern eine horrende Summe von 17,39 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Das Ergebnis zeigt deutlich, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Berlin weiter zuspitzen wird. Eine hohe Nachfrage und der zu geringe Bau von neuem Wohnraum führen dazu, dass Vermieter immer höhere Mietpreise verlangen und aufgrund der für Wohnungssuchenden prekären Situation von Angebot und Nachfrage durchsetzen.
Berliner müssen sich auf teurere Mieten einstellen

"Die Verteuerung der Mieten in Berlin um gut ein Viertel innerhalb weniger Monate ist dramatisch", sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director.
"Für eine europäische Hauptstadt ist Berlin zwar nach wie vor günstig, aber es braucht dringend kompetente Konzepte, um langfristig das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder ins Lot zu bringen. So wird Berlin zwingend die Erschließung neuer Quartiere für Wohnraum sowie Nachverdichtung benötigen. Zudem ist gezielte staatliche Förderung für private und gewerbliche Bauherren ein sinnvoller Anreiz."
Der sprunghafte Anstieg der Mieten in Berlin könnte nur von saisonaler Dauer sein und im Verlauf des Jahres abklingen. Dennoch ist und bleibt der Berliner Wohnraum ein rares Gut, sodass weiterhin mit höheren Mieten zu rechnen ist.
Ein Grund dafür ist die stetig wachsende Bevölkerungszahl der Hauptstadt. So waren zum 31. Dezember 2022 in Berlin laut Behördenangaben 3.850.809 Bewohner gemeldet. Das sind fast 140.000 mehr als vor fünf Jahren. Auch der Ukraine-Krieg führte zu einer erhöhten Nachfrage von Wohnungen, da rund 100.000 geflüchtete Menschen in der Hauptstadt Schutz und Wohnraum suchen.
Ebenso sind die hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten Faktoren, die dazu führen, dass aktuell zu wenig neue Wohnungen entstehen. Auch der gescheiterte Mietendeckel könnte Grund für die explosionsartigen Anstieg der Berliner Mieten sein.
Titelfoto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn, Andrea Warnecke/dpa-tmn (Bildmontage)