Denkmalschutz zwingt Feuerwehr zu kuriosem Einsatz

Berlin - Die Feuerwehr musste am Freitagmorgen zu einem ungewöhnlichen Einsatz nach Berlin-Pankow ausrücken, der die Brandbekämpfer vor einige Probleme gestellt hat.

Eine Einsatzkraft der Feuerwehr musste über eine Leiter zu einem Loch im Stamm in etwa sieben Metern Höhe hinaussteigen.
Eine Einsatzkraft der Feuerwehr musste über eine Leiter zu einem Loch im Stamm in etwa sieben Metern Höhe hinaussteigen.  © Berliner Feuerwehr

Grund für die erschwerten Löscharbeiten war der Denkmalschutz, wie die Behörde mitteilte.

Das Feuer war gegen 6.06 Uhr am Schloss Schönhausen ausgebrochen, aber nicht in dem Gebäude selbst, sondern am davor gelegenen Brunnen.

Dort entdeckten Schlosspark-Mitarbeiter einen Brand an einer der vier Ahornblättrigen Platanen, die den Springbrunnen umgeben. Da der etwa 250 Jahre alte Baum als Naturdenkmal gekennzeichnet ist, konnte man ihn nicht einfach niederbrennen lassen.

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Demnach befanden sich im unteren Bereich des circa 35 Meter hohen Baumes mehrere Öffnungen in denen Rauch und Flammen sichtbar waren. Aufgrund eines Pilzbefalls, der sogenannten Massariakrankheit, ist der rund drei Meter dicke Stamm bis in mehrere Meter Höhe teilweise hohl.

Mit einem Strahlrohr konnten die Einsatzkräfte zunächst nur den unteren Teil der Platane löschen. Nach Rücksprache mit Parkmitarbeitern und einem Baumsachverständigen gingen die Feuerwehrleute zu einer anderen Strategie über.

Die Berliner Feuerwehr berichtet beim Kurznachrichtendienst X über den Baum-Einsatz

Feuerwehr muss Baumstamm mit Löschschaum fluten

Die Feuerwehrleute mussten der Platane mit umweltverträglichem Löschschaum zu Leibe rücken. (Symbolfoto)
Die Feuerwehrleute mussten der Platane mit umweltverträglichem Löschschaum zu Leibe rücken. (Symbolfoto)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

So wurden die Löcher im unteren Teil des Baumes mit Sand verschlossen und der Stamm anschließend durch ein weiteres Loch in etwa sieben Metern Höhe mit Löschschaum geflutet, um sämtliche Glutnester zu ersticken.

Die Feuerwehr wies darauf hin, dass es sich bei dem Löschmittel um ein umweltverträgliches Konzentrat handelte. Anschließend wurde der Baumstamm noch einmal mit einer Wärmebildkamera überprüft.

Die komplizierten Löscharbeiten dauerten bis in die Mittagsstunden an. Die Einsatzstelle sollte im Lauf des Tages noch einmal kontrolliert werden, um mögliche Nachlöscharbeiten durchzuführen.

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Bei dem ungewöhnlichen Einsatz stand nach Angaben der Feuerwehr der Erhalt des denkmalgeschützten Baumes im Mittelpunkt. Zur Brandursache lagen zunächst keine näheren Informationen vor.

Die Platanen am Schlossbrunnen wurden wegen ihres Alters und ihrer historischen Bedeutung als Bestandteile eines Gartendenkmals zu Naturdenkmalen erklärt.

Titelfoto: Berliner Feuerwehr

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