Halloween-Party wird zum Horror: Frau geht über Bord und wird stundenlang vermisst

Berlin - Bei dieser Halloween-Party ist der Horror zur Realität geworden: Stundenlang haben die Gäste einer Berliner Halloween-Feier um eine 35-jährige Frau gebangt, die zuvor plötzlich spurlos verschwunden war.

Feuerwehr, Polizei und Arbeiter Samariter Bund haben stundenlang ein etwa zwei Kilometer langes Teilstück der Spree nach der Vermissten abgesucht.
Feuerwehr, Polizei und Arbeiter Samariter Bund haben stundenlang ein etwa zwei Kilometer langes Teilstück der Spree nach der Vermissten abgesucht.  © Morris Pudwell

Was war passiert?

Wie die B.Z. berichtet, feierten in der Nacht zum Sonntag rund 40 Gäste ausgelassen eine Halloween-Sause auf dem Partyschiff "Paco-Calito", mit dem sie auf der Spree entlang schipperten.

Gegen 21.30 Uhr legte das Boot kurzzeitig an der Schnellerstraße im Ortsteil Oberschöneweide an, um wenig später die Tour unter lauter Partymusik und Gegröle in Richtung Altstadt Köpenick fortzusetzen.

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Kurz nach dem Zwischenstopp wurde jedoch das Fehlen der 35 Jahre alten Frau festgestellt. Fieberhaft wurde das Boot durchsucht, doch lediglich ihre persönlichen Gegenstände konnten gefunden werden.

Schnell lag der Verdacht nahe, dass die Frau über Bord gegangen sein könnte. Gegen 22 Uhr informierte die Crew daher die Feuerwehr, die sofort mit einem Großaufgebot ausrückte.

Bis zu 80 Einsatzkräfte waren an der Suche in einem Spree-Bereich zwischen Oberschöneweide und Köpenick beteiligt. Demnach waren vier Boote im Einsatz: eines der Feuerwache Köpenick und drei von der Wasserrettung des Arbeiter Samariter Bunds.

Polizisten suchen auf dem Partyboot "Paco-Calito" nach Spuren der vermissten Frau.
Polizisten suchen auf dem Partyboot "Paco-Calito" nach Spuren der vermissten Frau.  © Morris Pudwell

Vermisste Frau schwimmt ans Ufer und meldet sich Stunden später aus ihrer Wohnung

Die verkleideten Partygäste werden von den Einsatzkräften betreut.
Die verkleideten Partygäste werden von den Einsatzkräften betreut.  © Morris Pudwell

Zudem unterstützten eine Drohne und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera die Suche aus der Luft. Feuerwehrtaucher standen ebenfalls bereit, konnten aufgrund der Größe des Suchgebiets jedoch nicht zielführend eingesetzt werden.

Doch es fand sich stundenlang keine Spur von der Frau, sodass die Einsatzkräfte zwischenzeitlich vom Schlimmsten ausgehen mussten. Sanitäter betreuten die Partygäste, deren Hoffnung auf eine Rettung nach und nach schwand.

Dann wendete sich das Blatt doch noch zum Guten: Gegen 0.50 Uhr meldete sich die Gesuchte selbst per Telefon bei einer Freundin, die ebenfalls an der Party teilnahm. Daraufhin wurde ein Rettungswagen an den Wohnort der 35-Jährigen entsandt. Eine Untersuchung vor Ort ergab, dass sie unverletzt geblieben war.

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Sie war tatsächlich unbemerkt über Bord gegangen, hatte es trotz ihres Kostüms aber geschafft, ans Ufer zu schwimmen. Anschließend legte sie dann auch noch die rund elf Kilometer zu ihrer Wohnung in Berlin-Mitte zu Fuß zurück.

Als die Nachricht eintraf, brach Jubel unter den Partygästen aus, die sich vor Freude in den Armen lagen. Wie es zu dem Unglück auf dem Partyschiff kommen konnte, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Titelfoto: Morris Pudwell (Bildmontage)

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