Kältebus angezündet: Fällt jetzt die Hilfe für Obdachlose aus?
Berlin - Eine unbekannte Person setzte am frühen Sonntagmorgen einen Kältebus in Berlin-Moabit in Brand. Ein Fahrzeug wurde zerstört, ein weiterer daneben parkender Bus wurde ebenfalls durch das Feuer beschädigt.
Nach Angaben der Polizei beobachtete ein Zeuge gegen 3.15 Uhr eine bislang unbekannte Person an den abgestellten Fahrzeugen auf einem Parkplatz in der Seydlitzstraße. Kurz darauf ging eines der Fahrzeuge in Flammen auf.
Die Feuerwehr löschte den Brand vollständig. Verletzt wurde niemand. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.
Durch den Ausfall der beiden VW-Busse können aktuell keine obdachlosen Menschen mehr von der Straße in warme und sichere Notunterkünfte gebracht werden.
"Das ist bei den aktuellen Temperaturen dramatisch und lebensgefährlich für viele Menschen, die heute Nacht bei Minusgraden auf der Straße sind", erklärte Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi.
Hilfe ist für obdachlose Menschen aktuell nur eingeschränkt möglich
Kurzfristig habe der gemeinnützige Träger Gebewo der Berliner Stadtmission einen Ersatzbus mit Rollstuhlrampe zur Verfügung gestellt.
Dennoch sei die Hilfe aktuell nur eingeschränkt möglich. "Wir brauchen jetzt dringend Geldspenden, um einen neuen VW Crafter zu kaufen und den zweiten Kältebus so schnell wie möglich zu reparieren und wieder fahrtauglich zu machen", so Ceconi weiter.
Die Berliner Stadtmission gab gegenüber TAG24 an, den entstandenen Schaden aufgrund der speziellen Innenausstattung der Busse derzeit auf rund 50.000 Euro zu schätzen.
Die Kältebusse der Berliner Stadtmission sind jedes Jahr ab November im Einsatz. Die drei vollständig spendenfinanzierten Fahrzeuge sind in Berlin unterwegs, um obdachlose Menschen mit Schlafsäcken, heißem Tee oder Suppe zu versorgen und sie vor dem Kältetod zu bewahren. Im vergangenen Winter brachten die Kältebusse nach Angaben der Stadtmission über 2000 Menschen in eine warme und sichere Unterkunft.
Titelfoto: Bildmontage: Sven Käuler/dpa, Screenshot/instagram/berliner_stadtmission

