Aus für SchwuZ nach 50 Jahren: Queerer Berliner Kult-Club muss schließen

Von Sebastian Kramer

Berlin - Der queere Berliner Club SchwuZ muss nach fast fünf Jahrzehnten aus finanziellen Gründen schließen.

Der traditionsreiche Berliner Club SchwuZ steht vor dem Aus.
Der traditionsreiche Berliner Club SchwuZ steht vor dem Aus.  © Christophe Gateau/dpa

Nach monatelangen Gesprächen "mit potentiellen Investor*innen hat sich keine Partei gefunden, die das SchwuZ im jetzigen Zustand übernehmen und weiterführen möchte", teilten die Betreiber am Abend auf Instagram mit. "Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht."

Trotz intensiver Bemühungen habe niemand die nötigen Mittel aufbringen können, hieß es weiter. Nun wolle das Team die verbleibenden Wochen nutzen, "um noch einmal zusammenzukommen. Um zu tanzen, zu lachen, zu weinen und Erinnerungen zu teilen".

Die letzte Party ist für den 1. November geplant. Der Abschied solle zugleich ein Dankeschön an alle sein, "die mit so viel Herzblut, Kreativität und Ausdauer dieses Abenteuer Namens SchwuZ seit 1977 möglich gemacht haben".

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Das SchwuZ hatte Ende Juli Insolvenz angemeldet. Damals erklärten die Betreiber, man habe die Reißleine ziehen müssen, bevor die Zahlungsunfähigkeit eintrete. Trotz Sparmaßnahmen und struktureller Veränderungen sei die wirtschaftliche Lage ernster als erwartet gewesen.

Das traditionsreiche "Schwulen-Zentrum", einst in Berlin-Schöneberg gegründet und heute in Berlin-Neukölln beheimatet, war seit 1977 ein zentraler Ort der queeren Szene.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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