Berliner Clubsterben reißt nicht ab: SchwuZ droht das Aus
Berlin - Fast alle Berliner Club-Betreiber stecken in der Finanz-Klemme - so auch das SchwuZ in Neukölln. Nachtschwärmer müssen befürchten, dass der älteste und größte queere Club Deutschlands bald seine Pforten schließen muss.
Alles in Kürze
- Berliner Clubsterben reißt nicht ab: SchwuZ droht das Aus
- SchwuZ in Neukölln meldet Insolvenz an
- Club-Betreiber befürchten Schließung
- 33 Mitarbeiter verloren Job Ende Mai
- Betrieb soll bis Oktober weitergehen

Er habe wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet, teilten die Betreiber am Donnerstag auf Instagram mit.
Nach Angaben der Geschäftsführung ist der 1977 gegründete Club bereits seit 2024 krisengeschüttelt und ein Jahresabschluss im Minus wurde schon damals erwartet. Ende Mai dieses Jahres verloren dann teils langjährige 33 Mitarbeiter ihren Job.
Der Betrieb soll trotz Insolvenzantrag bis Oktober weitergehen, hieß es. Von weiteren Entlassungen werde abgesehen und auch die Gehälter seien sicher. "Zeig, dass das SchwuZ gebraucht wird. Komm vorbei! Tanz! Feiere!", lautet der Appell in dem Posting an die Clubgänger.
Nach einem Bericht des "rbb" soll es nun ein externer Insolvenzberater richten und ein tragfähiges Konzept entwickeln. Die Rede ist von "potenziell einschneidenden Maßnahmen", wie aus einer E-Mail der Geschäftsführung hervorgeht.
In der Schieflage steht das SchwuZ nicht alleine da. Explodierende Kosten, ein neues Ausgehverhalten mit mangelndem Interesse und horrende Mieten setzen den Läden zu und sie sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Die Party in der Hauptstadt scheint demnach vorbei. So musste Ende 2024 der Techno-Club Watergate dichtmachen, bei der "Wilden Renate" ist wohl ein Jahr später Schicht im Schacht.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa