Berliner CSD gibt sich kämpferisch und läuft unter besonderem Schutz

Von Mia Bucher

Berlin - Nach kontroversen Debatten um das Hissen der Regenbogenflagge soll es beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin besonders laut und kämpferisch werden. Zunehmende rechte Anfeindungen sorgen für erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.

Zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin werden in diesem Jahr wieder Hunderttausende Teilnehmer erwartet. (Archivfoto)
Zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin werden in diesem Jahr wieder Hunderttausende Teilnehmer erwartet. (Archivfoto)  © Jörg Carstensen/dpa

Die Veranstalter rechnen mit mehreren hunderttausend Teilnehmern. Für Sicherheit soll die Polizei mit einem größeren Einsatz sorgen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin sind 1300 Polizisten im Einsatz.

Außerdem sind etwa 1000 zusätzliche Kräfte privater Unternehmen mit dabei. Hinzu kommen unter anderem 280 Ärzte und Sanitäter.

Unter dem Leitsatz "Wir hören nicht auf, bis alle gehört werden!" zieht der Demonstrationszug am Samstag durch die Berliner Innenstadt.

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Der CSD will mit 80 Trucks und 100 unterschiedlichen Gruppen dem politischen Gegenwind und zunehmenden Anfeindungen von Rechtsextremen etwas entgegensetzen.

In der jüngsten Vergangenheit hatten in Deutschland mehrfach Rechtsextremisten gegen CSD-Veranstaltungen mobil gemacht. In Berlin ist diesen Samstag eine Gegendemonstration unter dem Motto "Gemeinsam gegen den CSD-Terror und der Identitätsstörung" - inklusive falschem Artikel - mit 400 Teilnehmern angemeldet.

Mit Blick auf die Sicherheitslage sagte CSD-Pressesprecherin Sandrina Koemm-Benson: "Wir wünschen uns sehr, dass nichts passiert" und ergänzte: "Wir sind auf alles so weit vorbereitet."

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Protest gegen "Zirkuszelt"-Aussage von Kanzler Merz

Demonstranten protestieren gegen die Entscheidung, nicht die Regenbogenflagge vor dem Reichstag zu hissen. (Archivfoto)
Demonstranten protestieren gegen die Entscheidung, nicht die Regenbogenflagge vor dem Reichstag zu hissen. (Archivfoto)  © Malin Wunderlich/dpa

In den vergangenen Jahren seien Demonstranten auf dem Weg nach Hause angegriffen worden. "Wir hoffen natürlich, dass das dieses Jahr ausbleibt."

Die Strecke verläuft wie in den Vorjahren vom Leipziger Platz in Mitte über den Potsdamer Platz nach Schöneberg und von dort zur Straße des 17. Juni und zum Brandenburger Tor.

Am Ende der Strecke im Tiergarten findet eine große Abschlusskundgebung statt. Danach ist auf sechs Bühnen ein bunter Mix aus Live-Musik und politischen Statements geplant - inklusive musikalischem Surprise-Act, der am Freitag bekannt gegeben werden soll.

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Die "Zirkuszelt"-Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hatte im Vorhinein für eine Welle des Protests gesorgt. Der CDU-Politiker hatte damit die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) verteidigt, während des CSD in Berlin nicht erneut die Regenbogenfahne auf dem Reichstagsgebäude zu hissen.

Aus Protest wollen Aktivisten am Freitag eine 400 Quadratmeter große Regenbogenflagge auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude hissen.

Die BVG lässt Teile der U-Bahn-Station am Bundestag in den Farben der progressiven Regenbogenflagge erstrahlen.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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