Jetzt ist es fix: Berlin hat endlich seinen Harald-Juhnke-Platz

Von Anja Sokolow, Wilfried Mommert

Berlin - Er war eines der prägendsten Gesichter des Berliner Entertainments: Harald Juhnke (1929–2005) wurde auch bundesweit als Schauspieler, Sänger und Showmaster gefeiert. Nun erhält der gebürtige Berliner eine besondere Ehrung: Ein zentraler Platz in Berlin-Charlottenburg trägt ab sofort seinen Namen.

Harald Juhnke (1929–2005) war bekannt als Schauspieler, Sänger und Showmaster.  © Istvan Bajzat/dpa

Der Harald-Juhnke-Platz befindet sich an der Kreuzung Kurfürstendamm, Grolmanstraße und Uhlandstraße, direkt neben den Ku'damm-Bühnen – einem Ort, der eng mit Juhnkes künstlerischem Wirken verbunden ist.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (52, CDU), erklärte, dass damit das Lebenswerk Juhnkes gewürdigt werden solle.

Außerdem werde mit dem Platz ein sichtbares Zeichen für die enge Verbundenheit der Stadt mit Harald Juhnke gesetzt. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sagte: "Harald Juhnke steht wie kaum ein anderer für das Lebensgefühl und den Humor Berlins." Beide Politiker wollen den Platz Ende September offiziell eröffnen.

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Peter Wolf, Juhnkes langjähriger Manager und Vertreter der Familie, sagte: "Wir sind froh und glücklich, dass es in Berlin am Kurfürstendamm ab sofort einen Harald-Juhnke-Platz gibt."

Er ergänzte: "Harald Juhnke wird am 29. September 2025 bei der offiziellen Einweihung auf einer Wolke sitzen und sich über "seinen" Platz freuen wie Bolle."

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Triumphe und Abstürze – ein Leben zwischen Bühne und Abgrund

Mit der Benennung wird das künstlerische Lebenswerk von Harald Juhnke gewürdigt, der über Jahrzehnte das Berliner Kulturleben prägte und bundesweit zu den bekanntesten Bühnen- und Fernsehgrößen zählte.  © Jens Kalaene/dpa

In zahlreichen Rollen auf der Theaterbühne, vor der Filmkamera und im Fernsehen begeisterte Juhnke ein Millionenpublikum. Auch im Konzertsaal feierte der gebürtige Berliner, der sich selbst gern als
deutscher Frank Sinatra (1915-1998) sah, auf Tourneen große Erfolge.

Kritiker lobten insbesondere Juhnkes eindrucksvolle schauspielerische Leistung als "Trinker" (1995) in der Fernsehverfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Fallada.

Auf der Theaterbühne beeindruckte Juhnke unter anderem als Hauptmann von Köpenick in dem gleichnamigen Stück von Carl Zuckmayer und als
gealterter Komiker Willie Clark in Neil Simons Boulevardklassiker "Sonny Boys".

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Seine immer wieder von Alkoholeskapaden begleitete Karriere startete Juhnke im Berlin der 50er Jahre. Schon in dieser Zeit wurde er in Berlin als "blauer Bengel" bekannt und fiel in angeheitertem Zustand Funkstreifenwagen der Polizei in die Hände.

Nach Jahren des Triumphes und der Abstürze blieb Ende 2001 trotz aller zwischenzeitlicher ärztlicher Hilfe nur noch das Pflegeheim für Harald Juhnke.

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