Nanu, Neukölln will Schmuddel-Image mit deutschlandweiter Kampagne aufpolieren
Berlin - Berlins berüchtigter Bezirk Neukölln will mit einer am Dienstag deutschlandweit gestarteten Kampagne sein Image aufpolieren. Mit welchen Mitteln das gelingen soll?

"Mag sein, dass manche unseren Bezirk auf Kriminalität und Verwahrlosung reduzieren. Wir erleben tagtäglich, wie Neukölln pulsiert und lebt mit seiner einzigartigen Kunst- und Kulturszene", so Bezirksbürgermeister Martin Hikel (39, SPD).
Wie das Bezirksamt Neukölln mitteilte, sind etliche Plakate mit der Botschaft "Mach dir dein eigenes Bild" an Bahnhöfe, Haltestellen und Straßenkreuzungen in der Kraussenstraße sowie in der Leipziger Straße in Berlin, aber auch in München, Dresden, Leipzig, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main an mehr als 130 Standorten bis zum 2. Juni auf Werbetafeln zu sehen.
Jenseits von Schlagzeilen und Klischees will sich der Bezirk in neuem Gewand zeigen. Dazu werden vier Motive verwendet, die vier Kultur- und Kunststandorte im Bezirk in den Fokus rücken. Kombiniert werden diese Orte mit Schnipseln von Schlagzeilen, die an Formulierungen aus der Boulevard-Presse angelehnt sind.
"Kommt her und macht euch euer eigenes Bild. Neukölln bietet Kunst, Kultur, Gastronomie und sehenswerte Architektur. (...) Neukölln ist unerwartet und authentisch, jeden Tag", so Hikel.
"Dramatische Szenen" treffen auf feiernde "Klunkerkranich"-Gäste

Bei der Überschrift "Krach auf der Sonnenallee" ist kein Blaulicht, sondern ein Musiker bei einem Live-Konzert im Heimathafen Neukölln abgebildet.
Die Headline "Totale Tristesse" zeigt die belebte Rooftop-Bar vom "Klunkerkranich". "Dramatische Szenen" finden auf dem Plakat vor der Neuköllner Oper statt.
Positive Nachrichten der Kampagne: "Im Bezirk Neukölln wird daran gearbeitet, etwas zu verändern und voranzugehen - und davon kann sich nun jeder anhand der Plakate ein Bild machen."
Finanziert wird diese Kampagne, die aufzeigen soll, dass die Vielseitigkeit des Bezirkes sowie das breite Kunst- und Kulturangebot mit eindimensionalen Schlagzeilen bei weitem nicht erfasst werden, aus Mitteln, die ausschließlich für Zwecke der bezirklichen Tourismusförderung verwendbar sind.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa