Berlin ehrt Margot Friedländer: Dieser Platz soll nach ihr benannt werden

Von Stefan Kruse

Berlin - Besondere Ehrung für Margot Friedländer (†103): Berlin benennt einen Platz nach der Holocaust-Überlebenden.

Die im Mai verstorbene, aber unvergessene Margot Friedländer (†103) soll in der Hauptstadt einen eigenen Platz bekommen.
Die im Mai verstorbene, aber unvergessene Margot Friedländer (†103) soll in der Hauptstadt einen eigenen Platz bekommen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll der Vorplatz des Abgeordnetenhauses künftig den Namen der Berliner Ehrenbürgerin tragen, die am 9. Mai im Alter von 103 Jahren gestorben ist.

Für Mittwochvormittag beraumten Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld (51) und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (53, CDU) eine Pressekonferenz zur "Benennung des Vorplatzes" ein, ohne Details zu nennen.

Dabei ist auch die Bürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger (55, Grüne), in deren Bezirk das Abgeordnetenhaus liegt.

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Vorschläge, Friedländer nach ihrem Tod zu ehren und ihr Vermächtnis zu bewahren, gab es in Berlin in den vergangenen Monaten einige.

Zu den Ideen gehörte, einen Platz in Charlottenburg, eine Straße in Kreuzberg oder eine Schule in Neukölln nach ihr zu benennen. Diskutiert wurde auch über ein Denkmal.

Margot Friedländer: Stimme für die Menschlichkeit

Am Dienstag wurde im Bundesfinanzministerium auch das neue Sonderpostwertzeichen zum Gedenken an Friedländer vorgestellt.
Am Dienstag wurde im Bundesfinanzministerium auch das neue Sonderpostwertzeichen zum Gedenken an Friedländer vorgestellt.  © Kay Nietfeld/dpa

Margot Friedländer (1921-2025) stammte aus einer jüdischen Familie und wurde von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt. Nach der Befreiung 1945 ging sie mit ihrem Mann in die USA.

Erst mit 88 Jahren zog sie zurück nach Berlin und erzählte ihre Geschichte als Zeitzeugin unter anderem in Schulen. Das ZDF-Dokudrama "Ich bin! Margot Friedländer" brachte ihr Leben 2023 einem größeren Publikum nahe.

Friedländers eindringlichster Appell war: "Seid Menschen." Sie fand auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee ihre letzte Ruhe.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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