Brandenburger Tor von Aktivisten besetzt und 30-Meter-Banner entrollt!

Berlin - Mehrere linke Aktivisten haben am Montag das Brandenburger Tor in Berlin besetzt. Dort entrollten sie ein etwa 30 Meter langes Banner. Die Polizei hatte einige Mühe, die jungen Leute von dem Bauwerk herunterzuholen.

Seit dem Nachmittag waren die Aktivisten am Werk.
Seit dem Nachmittag waren die Aktivisten am Werk.  © RiseUp4Rojava

Während Klima-Aktivisten zuvor daran gescheitert waren, auf das Berliner Wahrzeichen zu klettern, waren die vier jungen Besetzer am Nachmittag erfolgreicher.

"Demokratie in Syrien – Rojava verteidigen", stand auf dem Plakat, das die drei Frauen und ein Mann weithin sichtbar am Brandenburger Tor angebracht hatten.

Erst nach etwa drei Stunden gelang es der Polizei, die Aktivisten herunterzuholen. Die Einsatzkräfte waren über versteckte Gänge auf das Bauwerk gelangt.

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Auch Höhenretter der Feuerwehr waren vor Ort. Der Fahrer des Hubwagens war von den Einsatzkräften bereits vorab festgenommen worden.

Mit ihrer Aktion wollte die pro-kurdische Gruppe auf die Angriffe von türkisch-islamistischen Milizen auf kurdische Gebiete in Nord- und Ostsyrien aufmerksam machen, wie es in einer Mitteilung hieß.

Protest auf Berliner Wahrzeichen: Darum ging es den Aktivisten

Immer wieder demonstriert die kurdische Community auch in der Hauptstadt gegen die Situation der Kurden in Syrien. (Archivbild)
Immer wieder demonstriert die kurdische Community auch in der Hauptstadt gegen die Situation der Kurden in Syrien. (Archivbild)  © Christoph Soeder/dpa

Von der Bundesregierung forderten die Aktivisten die Anerkennung der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES).

Nur so würden "Frieden und Demokratie in Syrien und der ganzen Region möglich", erklärte Aktivistin Sina den Hintergrund des Protests.

Die "Syrische Nationale Armee" (SNA) wird von der Türkei unterstützt und übt insbesondere seit dem Sturz des ehemaligen Machthabers Baschar al-Assad (59) heftige Angriffe auf die Kurden-Gebiete in Syrien aus.

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Dabei werden den bewaffneten Milizen schwere Kriegsverbrechen wie Verschleppungen, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Folter vorgeworfen.

Gegen die Mitglieder der Gruppe wurden laut Polizei Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung gestellt.

Erstmeldung um 17.51 Uhr, zuletzt aktualisiert um 19.56 Uhr.

Titelfoto: RiseUp4Rojava

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