Zecken-Alarm in Berlin: Immer mehr Borreliose-Fälle in der Hauptstadt

Von Mia Bucher

Berlin - Mit der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose infizieren sich in Berlin inzwischen deutlich mehr Menschen als noch vor einigen Jahren.

Zecken können nicht nur die Hirnhauterkrankung FSME sondern auch Borreliose auf den Menschen übertragen.
Zecken können nicht nur die Hirnhauterkrankung FSME sondern auch Borreliose auf den Menschen übertragen.  © Bernd Weißbrod/dpa

Seit Jahresbeginn wurden dem Landesamt für Gesundheit (Lageso) 206 Fälle gemeldet (Stand 18. Juni). In den Jahren 2015 bis 2019 lag die Zahl im selben Zeitraum im Schnitt nur bei etwa 146, wie es in einem aktuellen Wochenbericht zu Infektionskrankheiten heißt.

Der Anstieg hängt wahrscheinlich mit mehreren Faktoren zusammen, vor allem aber mit dem Klimawandel, wie eine Lageso-Sprecherin erklärt.

"Milde und feuchte Winter und auch höhere Temperaturen im Frühling können den Zeitraum der Zeckenaktivität ins Frühjahr vorziehen und verlängern. Somit erhöht sich die Zeckendichte und die Kontakthäufigkeit zwischen Menschen und Zecken, die dann zu höheren Lyme-Borreliose-Fallzahlen führen kann." Auch ein verändertes Outdoor-Verhalten der Menschen könne eine Rolle spielen.

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Um eine Infektion nach einem Zeckenstich zu vermeiden, sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden, da in den ersten Stunden nach dem Stich das Infektionsrisiko noch gering sei, empfiehlt das Lageso.

Auf diese Symptome sollte man bei Borreliose achten

Wanderröte und Schwellungen können nach einem Zeckenstich auf Borreliose hindeuten.
Wanderröte und Schwellungen können nach einem Zeckenstich auf Borreliose hindeuten.  © Harry Melchert/dpa/dpa-tmn

Zuletzt wurden dem Lageso innerhalb einer Woche 23 Fälle gemeldet. Bei zwei Personen sei eine Lyme-Arthritis festgestellt worden - eine Gelenkentzündung, die überwiegend die Kniegelenke betrifft.

Die Symptome einer Infektion mit Borrelien sind nach Angaben der Gesundheitsverwaltung nicht immer eindeutig zu erkennen. Typisch ist die sogenannte Wanderröte, ein roter Ring, der sich meist um die Einstichstelle bildet und ausbreitet.

Auch eine umschriebene Schwellung und rötlich-violette Verfärbung der Haut könnten auf Borreliose hinweisen. Außerdem könnten klassische Anzeichen einer Infektion wie Fieber, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen hinzukommen.

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Die Infektion könne Entzündungen und schwere Erkrankungen an Lymphknoten, Gelenken und Nervensystem hervorrufen. Bei verdächtigen Symptomen sollten Betroffene daher unbedingt zum Arzt gehen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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