Pornografie im TV? Diese Regisseurin möchte es möglich machen!

Berlin - Pornofilmregisseurin Paulita Pappel (37) will Pornografie ins TV bringen. Mit "House of Love and Lustery" zeigt sie echte Sexualität und Beziehungen – ethisch und aufklärend.

Paulita Pappel (37) zog vor vielen Jahren nach Berlin, um ihre Sexualität frei ttvzu leben.  © Joe Curtin

"Pornografie wird gesellschaftlich oft verachtet mit der Begründung, sie würde falsche Vorstellungen von Sexualität und Körpern vermitteln. Dabei sind es auch viele andere Formate, etwa Reality-TV, die problematische Körperbilder und Beziehungsnormen reproduzieren", erklärt die 37-Jährige in einer Pressemitteilung.

Sie sagte, die meisten TV-Shows verkaufen Sex, zeigen ihn aber nicht. Die Berlinerin und ihr Team wollen in ihrer Show alles zeigen: Echten Sex und den Mehrwert, den authentische Darstellungen bieten können.

Bei "House of Love and Lustery" müsse niemand zusehen, aber alle dürften. "Unsere Produktionen sind ethisch, alle Beteiligten entscheiden selbst, wie weit sie gehen möchten, und behalten jederzeit die Kontrolle", so Paulita.

Berlin Zahlen belegen Crash-Gefahr: Das sind Berlins gefährlichste Straßen

Die Serie soll an Formate wie "Love Island" erinnern – nur mit echtem und unzensiertem Sex. Dabei verbringen vier Paare fünf wilde Tage zusammen in einer idyllischen Villa auf Mallorca, um Liebe, Lust und offene Beziehungen zu erkunden.

Doch ist es überhaupt möglich, Intimität vor der Kamera authentisch einzufangen? "Wir entwickeln Szenarien gemeinsam mit den Paaren, aber die Sexszenen bleiben die ehrlichsten, weil sie aus echtem Begehren entstehen", lässt die Pornofilmregisseurin wissen.

Anzeige

Paulita Pappel: Reality-TV kann von der Pornoindustrie lernen

Diese vier Paare wagen sich in das Abenteuer "House of Love and Lustery".  © Joe Curtin

Der Unterschied zu klassischen Reality-Shows? "Wir provozieren kein Drama und bringen niemanden an Grenzen. Wir schaffen Räume, in denen sich Menschen sicher fühlen und Lust haben, sich zu zeigen", erzählt die Feministin.

Das Mainstream-Fernsehen könne viel von der Pornoindustrie lernen, wie Paulita erklärt. Vor allem über Konsens, Kommunikation und darüber, wie man Intimität respektvoll darstelle.

Noch hat "House of Love and Lustery" keinen festen Platz im öffentlichen TV-Programm. Das könne sich allerdings noch ändern: "Das ist unsere Aufgabe als Kulturschaffende: Neue Wege und Formate zu entwickeln, die Wissen, Unterhaltung und Ethik vereinen".

Berlin Polizei greift strenger durch: Mehr Böller-Verbotszonen in Berlin zu Silvester

Die erste Folge von "House of Love and Lustery" erscheint am 13. November auf Lustery.com.

Mehr zum Thema Berlin: