Sex und Techno auf der großen Leinwand: Berliner KitKatClub wird Stoff fürs Kino
Berlin - Leinwandskandal vorprogrammiert?: Der KitKatClub gehört zu den berühmt-berüchtigten Orten des Berliner Nachtlebens. Jetzt wird er zum Stoff fürs Kino.
Der österreichische Regisseur Philipp Fussenegger (32, "Henry") erzählt dokumentarisch die Geschichte des für Sex und ausschweifende Partys bekannten Clubs und seiner Gründerin Kirsten Krüger. "KitKatClub – Das Leben ist ein Zirkus" soll im nächsten Jahr fertig werden.
"Die Idee stand schon länger im Raum", sagt Fussenegger, der in Köln studiert hat und selbst regelmäßiger Gast im KitKat ist. Der entscheidende Impuls kam demnach von der Gründerin in der Corona-Pandemie, als das Berliner Nachtleben brachlag.
Er selbst sei vor etwa sieben Jahren zum ersten Mal dort gewesen und habe sich dort als Individualist unter Gleichgesinnten gefühlt.
Im Film geht es ihm darum, von freier Liebe und offener Sexualität zu erzählen und den verschiedenen Generationen, die der Club verbindet. "Es ist kein voyeuristischer Blick, aber man wird sicher etwas sehen."
Regisseur Philipp Fussenegger ist selbst regelmäßiger Gast im KitKatClub
Im Konzept für die Doku erklärt Fussenegger: "Der Film begann für mich als Hommage an den legendären Club, wird aber zunehmend ein Film über die einzigartigen Menschen, die dahinterstehen, allen voran natürlich Kirsten, die ich über die Jahre kennen und schätzen gelernt habe als die Frau, die alles zusammenhält."
Schon als er den Club das erste Mal betreten habe, sei er sofort von dessen besonderer Magie gefangen gewesen.
Produzentin ist Cordula Kablitz-Post (58), die einst Christoph Schlingensief (†49) bei seinen filmischen Arbeiten begleitete und für die Arte-Reihe "Durch die Nacht mit..." bekannt ist.
Die Dokumentation wird von der Filmförderungsanstalt mit 100.000 Euro unterstützt.
Der Club wurde in den 1990er Jahren gegründet. Er hatte wechselnde Adressen, seit längerem ist er am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße nahe der Spree zu finden. In der Corona-Pandemie zog dort ein Testzentrum ein.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa, Jens Kalaene/dpa (Bildmontage)