Diese "grimmige" Katze hat ein großes Problem: Darum ist normales Fressen unmöglich

Berlin - Gothel ist eine sechs Jahre alte verschmuste und verspielte Katzendame, auch wenn man ihr das auf den ersten Blick nicht unbedingt ansehen kann - und genau dieses extra gezüchtete Aussehen kritisiert das Tierheim Berlin bei Instagram.

Der Perserkatze Gothel wurde einzig für ihr Aussehen ein kurzer Kopf angezüchtet, wodurch das Fressen zu einem täglichen Kampf wird.
Der Perserkatze Gothel wurde einzig für ihr Aussehen ein kurzer Kopf angezüchtet, wodurch das Fressen zu einem täglichen Kampf wird.  © Tierheim Berlin

Bei der Perserkatze handelt es sich nämlich um eine sogenannte Qualzucht. Demnach leide die Rasse darunter, dass Menschen in ihre Genetik eingegriffen haben.

Nur um einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, werden die Tiere einer ungesunden und unnatürlichen Züchtung unterworfen. Dabei wird bewusst ein kurzer Kopf angezüchtet, was als Brachycephalie bezeichnet wird.

Solch eine Qualzucht sei auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich, doch Gothels Problem ist offensichtlich, denn die kleine Fellnase ist nicht einmal dazu in der Lage, wie jede andere Katze zu fressen, da sie mit ihrer kurzen Schnauze nicht richtig an das Futter herankommt.

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Da Nase und Maul quasi auf einer Linie mit den Augen liegen, landet die Katzendame beim Fressen immer mit dem ganzen Gesicht im Futter. In einem Video ist zu sehen, wie sie mühsam versucht, das Fressen mit ihrer kleinen Zunge zu sich zu nehmen.

Für die Perserkatze Gothel ist das Fressen ein täglicher Kampf

Gothel sucht ein liebevolles Zuhause mit Menschen, die sich viel Zeit für sie nehmen können.
Gothel sucht ein liebevolles Zuhause mit Menschen, die sich viel Zeit für sie nehmen können.  © Tierheim Berlin

Es sei ein täglicher Kampf für die Samtpfote. Manchmal verzweifelt die Katze demnach so sehr, dass sie sogar versucht, ihre Vorderpfoten bei der Nahrungsaufnahme einzusetzen.

Neben dem Fressproblem leidet Gothel aufgrund ihrer Fehlzüchtung auch noch an chronischer Erschöpfung, Atemproblemen und Augenentzündungen.

Wegen ihrer Krankheitsgeschichte sucht die Perser-Dame ein ruhiges Zuhause ohne Kleinkinder und mit Menschen, die viel Zeit und Geduld aufbringen können, da sie unbedingt Unterstützung beim Fressen benötigt.

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Zudem sollte ihr neues Zuhause geräumig sein und ausreichend Möglichkeiten zum Klettern, Verstecken und Spielen bieten - der Zugang zu einem gesicherten Balkon wäre ein weiteres Plus.

Mit anderen Artgenossen hat die Fellnase anscheinend keine Probleme, was dann im Zweifelsfall aber noch einmal ausprobiert werden müsste.

Wenn Ihr Gothel ein schönes neues Zuhause schenken wollt, dann meldet Euch bei den zuständigen Tierpflegern unter der Telefonnummer 030 76 888-121 und "Bitte unterstützt keine Qualzucht", fordert das Tierheim Berlin.

Titelfoto: Tierheim Berlin

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