Wasserschaden und steigende Kosten: Jüdisches Krankenhaus meldet Insolvenz an
Von Fabian Nitschmann
Berlin - Wasserschaden, steigende Kosten und Reformdruck bringen das Jüdische Krankenhaus Berlin in Not. Nun meldet die Klinik Insolvenz an.
"Der Patientenbetrieb läuft regulär und vollumfänglich weiter", teilte das Krankenhaus dazu mit. Ziel des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens sei es, das Krankenhaus zukunftsfähig aufzustellen und die medizinische Versorgung sowie die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.
Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien im Rahmen des Insolvenzverfahrens gesichert.
Grund für den Schritt sei die angespannte Finanzlage, "ausgelöst durch den Veränderungsdruck der Krankenhausreform, aktuelle Sparbeschlüsse der Bundespolitik und allgemeine Kostensteigerungen bei nicht ausreichend refinanzierten Versorgungsleistungen".
Hinzu kämen noch ausstehende Investitionen für Gebäude und IT-Systeme sowie zusätzliche Herausforderungen durch einen Wasserschaden im Neubau.
Vorstand behält die Leitung in eigener Hand
"Wir stehen wie viele Krankenhäuser in Berlin und im gesamten Bundesgebiet vor großen Herausforderungen: Die strukturellen Veränderungen im Zuge der Krankenhausreform treffen auf eine insgesamt angespannte wirtschaftliche Lage, aus der wir uns nur mit rechtlichen Werkzeugen und Unterstützung von außen lösen können", sagte die Vorstandsvorsitzende Brit Ismer laut der Mitteilung.
Der Vorstand behält im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren die Leitung des Krankenhauses in eigener Hand.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
