Wohnhaus mit Davidstern beschmiert

Berlin - Schändliche Tat in der Hauptstadt: In der Nacht zu Freitag haben Unbekannte ein Wohnhaus in Berlin-Pankow mit einem Davidstern beschmiert.

Das Wappen der Stadt Berlin ist vor dem Davidstern auf der Kuppel des Centrum Judaicum zu sehen. An eine Haustür geschmiert, bekommt das jüdische Symbol aber einen schändlichen Beigeschmack, der ans NS-Regime erinnert. (Symbolfoto)
Das Wappen der Stadt Berlin ist vor dem Davidstern auf der Kuppel des Centrum Judaicum zu sehen. An eine Haustür geschmiert, bekommt das jüdische Symbol aber einen schändlichen Beigeschmack, der ans NS-Regime erinnert. (Symbolfoto)  © Sebastian Gollnow/dpa

Wie die Polizei mitteilte, zeigte eine 28 Jahre alte Anwohnerin der Dänenstraße im Ortsteil Prenzlauer Berg die Tat gegen 19 Uhr über die Internetwache an.

Sie habe die Schmiererei dokumentiert und im Anschluss daran unkenntlich gemacht. Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.

Bei X, vormals Twitter, berichtete die deutsch-israelische Journalistin Antonia Yamin (35) über den Fall und veröffentlichte ein Foto der Schmiererei.

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"Als ich das sah, habe ich die Polizei angerufen, aber sie sagten mir, dass sie derzeit keine Kapazität haben und das ich eine online Anzeige erstellen soll", erzählte die Betroffene der Chefreporterin von Bild TV.

Man habe ihr geraten, den Davidstern zu entfernen, um weiteren Reaktionen vorzubeugen. "Heute werde ich nicht zur Synagoge gehen und werde heute nicht Hebräisch auf der Straße sprechen", schilderte die 28-Jährige ihre Angst vor möglichen Übergriffen.

Israelische Botschaft verurteilt offenkundigen Antisemitismus in Berlin scharf

Mittlerweile hat sich auch die israelische Botschaft via X mit einer Reaktion auf die offenkundig antisemitische Tat zu Wort gemeldet.

"Berlin 2023: Häuser in denen Juden wohnen, werden wieder markiert", heißt es in dem kurzen Statement. "Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich", verurteilte die Botschaft die Untat scharf.

Damit wird eine Parallele zum NS-Regime gezogen, in dem nach der Machtergreifung im Jahr 1933 nach und nach immer mehr jüdische Geschäfte und Wohnhäuser mit einem Davidstern markiert wurden, um die Inhaber und Bewohner auszugrenzen und zu stigmatisieren.

"Antisemiten machen keinerlei Unterschied zwischen Israelis und Juden in der Diaspora. Sie wollen ausnahmslos alle von uns vernichten", klagt die israelische Botschaft an.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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