Zehntausende zu Demo gegen das Iran-Regime erwartet
Berlin - Am kommenden Samstag werden 50.000 Teilnehmer an der Siegessäule in Berlin zu einer Demonstration gegen Unterdrückung und Diskriminierung im Iran erwartet.
Mit einer Großdemonstration durch das Berliner Regierungsviertel möchte ein Frauenkollektiv an diesem Samstag die seit Wochen anhaltenden Proteste im Iran unterstützen. Angemeldet für den Protest sind bei der Polizei 50.000 Teilnehmer ab 15 Uhr an der Siegessäule in Berlin.
Der Titel lautet: "Solidarität mit den Protestierenden im Iran". Anmelder ist laut Polizei das Kollektiv "Woman* Life Freedom Kollektiv", das sich gegen Unterdrückung und Diskriminierung im Iran starkmachen möchte.
Auch der bekannte iranische Aktivist Hamed Esmaeilion (45) ruft zu der Demonstration auf.
"Wir laden die europäischen Bürger auf, nach Berlin zu kommen", schrieb der iranische Kanadier auf Twitter.
Auslöser der Proteste ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini
Nach dem Tod seiner Frau und Tochter tritt Esmaeilion als Aktivist mit Protest-Organisationen im Ausland gegen die Islamische Republik auf. Seine Familie starb bei dem Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran im Januar 2020.
Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran ist der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht angewendet haben soll.
Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.
Titelfoto: Annette Riedl/dp