Von Oliver von Riegen, Alina Grünky
Frankfurt (Oder) - Der parteilose Kandidat Axel Strasser (48) wird Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder). Er gewann die Stichwahl klar mit 69,8 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller (58), der auf 30,2 Prozent kam.
Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.
Der parteilose Strasser wird in der Oderstadt Nachfolger von René Wilke (41, parteilos), der im Mai das Amt des brandenburgischen Innenministers übernahm.
Der neue Rathauschef Strasser war bisher Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg. Er warb als unabhängiger Bewerber unter dem Motto "Gemeinsam für Frankfurt (Oder)" für sich.
Möller und Strasser hatten sich in der ersten Runde gegen Désirée Schrade (38, CDU) und Simona Koß (64, SPD) durchgesetzt. Strasser hatte vorn gelegen.
Frankfurt (Oder) - die viertgrößte Stadt in Brandenburg - hat rund 57.000 Einwohner. Zu Herausforderungen der Stadt zählen unter anderem die Grenzkontrollen von und nach Polen, die Zuwanderung und die Wirtschaft.
Möller wäre der erste AfD-Oberbürgermeister in Deutschland
Bei einem Sieg des AfD-Bewerbers Möller wäre erstmals ein AfD-Politiker in Deutschland Oberbürgermeister geworden. Nach Kenntnis des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes gibt es bundesweit bisher keinen Oberbürgermeister, der der AfD angehört.
Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft den Landesverband der AfD als gesichert rechtsextremistisch ein.