Familie aus Brandenburg kassiert Schlappe vor Gericht: Sie bleibt abgeschoben im Irak
Von Marion van der Kraats, Oliver von Riegen
Berlin - Die in den Irak abgeschobene jesidische Familie hat nach einer Gerichtsentscheidung keine Möglichkeit zur Rückkehr nach Deutschland.
Alles in Kürze
- Jesidische Familie bleibt im Irak abgeschoben.
- Gericht lehnt Rückholung nach Deutschland ab.
- Familie lebte zuvor in Lychen in der Uckermark.
- Asylantrag von 2023 wurde abgelehnt.
- Jesiden sind eine religiöse Minderheit.

Das Potsdamer Verwaltungsgericht hat es im Eilverfahren abgelehnt, Deutschland zu einer Rückholung zu verpflichten. Der Beschluss sei unanfechtbar, teilte ein Gerichtssprecher mit.
Die Familie mit vier minderjährigen Kindern hatte mehrere Jahre in Lychen in der Uckermark gewohnt. Sie war am 22. Juli in den Irak abgeschoben worden.
Am selben Tag hob das Verwaltungsgericht Potsdam wegen eines Eilantrags zwar die Ausreisepflicht der Familie auf, die Abschiebung lief da aber bereits.
In der vergangenen Woche wies das Gericht die Klage der Familie gegen die Ablehnung ihres Asylantrags von 2023 ab.
Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit. Der Bundestag hatte 2023 Verbrechen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Jahr 2014 an den Jesidinnen und Jesiden als Völkermord anerkannt.
Titelfoto: Michael Bahlo/dpa