Nach Angriff von bewaffneten Vermummten auf Vielfalt-Fest: Ermittlungsverfahren eingestellt

Von Monika Wendel

Frankfurt (Oder) - Fünf Monate nach einem gewaltsamen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen einen 21 Jahre alten Beschuldigten eingestellt.

Nach dem gewaltsamen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde bleibt ungeklärt, wer dahintersteckt.
Nach dem gewaltsamen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde bleibt ungeklärt, wer dahintersteckt.  © Christoph Soeder/dpa

Wie die Behörde in Frankfurt (Oder) auf Anfrage am Nachmittag mitteilte, konnte kein hinreichender Tatverdacht gegen den jungen Mann erbracht werden. Weitere Beschuldigte konnten nicht ermittelt werden. Deswegen sei das Verfahren am 11. November eingestellt worden.

Im Juni dieses Jahres hatte eine Gruppe teils vermummter Männer eine Kundgebung des Bündnisses "Bad Freienwalde ist bunt" in der Kleinstadt im Osten Brandenburgs attackiert.

Parteien und mehrere Initiativen sprachen von einem rechtsextremistischen Angriff. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelte.

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Die Polizei hatte damals von 10 bis 15 Angreifern gesprochen. Sie sollen auch Schlagwerkzeuge oder Holzlatten dabei gehabt haben. Der Fall löste breites Entsetzen und eine Debatte über den Schutz solcher Veranstaltungen aus.

Der Beschuldigte bestreite die Tat und habe angegeben, zur fraglichen Zeit nicht am Tatort gewesen zu sein, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder), Ricarda Böhme.

Durchsuchung und Telefon-Daten bringen keine Erkenntnisse

Die Rede war von 10 bis 15 Angreifern.
Die Rede war von 10 bis 15 Angreifern.  © Christoph Soeder/dpa

Ein Zeuge wollte den Beschuldigten, den er nicht persönlich kenne, anhand seiner Augenpartie und Statur als einen der maskierten Täter erkannt haben.

Diese Aussage reichte laut Staatsanwaltschaft aber nicht für einen Tatnachweis aus.

Auch eine Wohnungsdurchsuchung, die Auswertung eines Mobiltelefons und Funkzellendaten brachten keine Erkenntnisse zu den Tätern. Weitere Beschuldigte konnten nicht ermittelt werden.

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"Sollten sich nachträglich Anhaltspunkte für die Klärung dieser Straftat ergeben, werden die Ermittlungen von Amts wegen wiederaufgenommen", teilte die Behörde mit.

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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