Neuer Uni-Campus in Potsdam: SAP-Milliardär Hasso Plattner will KI-Offensive
Von Monika Wendel und Oliver von Riegen
Potsdam - Der Software-Milliardär Hasso Plattner (81) will viele Millionen in die Wissenschaft investieren und Deutschland bei der Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) im internationalen Wettbewerb voranbringen.
Alles in Kürze
- SAP-Milliardär Hasso Plattner investiert in KI-Forschung
- Hasso-Plattner-Institut in Potsdam wird erweitert
- Neuer Uni-Campus auf dem Brauhausberg geplant
- Investitionssumme: dreistellige Millionensumme bis 2035
- 5000-6000 Studierende sollen künftig in Potsdam studieren

Seine Stiftung finanziert bis 2035 einen neuen Universitäts-Campus in Potsdam und erweitert zugleich seine IT-Forschungseinrichtung, das Hasso-Plattner-Institut in der Stadt.
"Wir wollen schon auf dem Weg sein in die erste Reihe der deutschen Informatik-Fakultäten", sagte Plattner am Nachmittag an der Universität Potsdam bei der Vorstellung des Projektes.
Eine Investitionssumme nannte er nicht, sagte aber, es sei von einer dreistelligen Millionensumme auszugehen. Mit Blick auf seine Hasso Plattner Foundation sagte er: "Was immer uns das kosten wird, die Stiftung kann das finanzieren."
"Die Wirtschaft in Brandenburg und Berlin wird massiv davon profitieren", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD). Zur Verwirklichung der Pläne wird eine Task-Force eingerichtet, die Woidke und Plattner leiten sollen.
Der Brauhausberg in herausgehobener Lage in Potsdam wird mit dem alten Landtag zu einem Uni-Campus umgebaut. Ziel ist es, dort einen weiteren Standort der Universität Potsdam anzusiedeln mit dann 5000 bis 6000 Studierenden.

Wissenschaftsprojekt in Potsdam: Was alles geplant ist

Plattners Fokus richtet sich auf die Vergrößerung seines IT-Forschungsinstituts, das am Griebnitzsee angesiedelt ist. Es gebe nun die historische Chance, bei der KI-Forschung aufzuholen, sagte der 81-Jährige. Mit dem Umzug der dortigen Uni-Fakultäten auf den Brauhausberg kann sich das Hasso-Plattner-Institut-ausdehnen.
Studiengebühren sollen weiterhin nicht erhoben werden, betonte Plattner. "Man kann also frei studieren mit immer besserer Umgebung." Er will künftig mehr ausländische Professoren an sein Institut holen.
Deutschland brauche bessere Schulen und Hochschulen, sagte Plattner und verwies auch auf die Geldknappheit der öffentlichen Hand. Dass seine Stiftung nun den Ausbau der Uni verantworten könne, sei eine "tolle Sache".
Zudem habe er schon vor vielen Jahren den Traum gehabt, eine eigene Universität zu gründen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa