SAP-Milliardär will Potsdam neuen Uni-Campus auf Gelände von Landtagsruine schenken
Von Wilhelm Pischke und Monika Wendel
Potsdam - Der Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner (81) will das Gelände mit dem ehemaligen Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg in Potsdam zu einem Universitäts-Campus umbauen.
Alles in Kürze
- SAP-Milliardär Hasso Plattner will Uni-Campus in Potsdam schenken
- Gelände mit ehemaligem Landtagsgebäude wird umgebaut
- Plattner ist Mäzen für Wissenschaft und Kunst
- Neuer Campus soll Brandenburger Wissenschaftslandschaft stärken
- Gebäude des früheren Landtags stand seit Jahren leer

Das geht aus Informationen der Deutschen Presse-Agentur hervor. Details sollen am Montag vorgestellt werden.
Der 81-Jährige, einst Mitbegründer des Software-Konzerns SAP, ist seit langem als Mäzen für Wissenschaft und Kunst bekannt. Der alte Landtag und das inzwischen verfallene Gelände in herausgehobener Lage gehören zur Geschichte Potsdams und Brandenburgs.
Das neue Projekt auf dem Areal wird am Montag an der Universität Potsdam gemeinsam mit der Hasso Plattner Stiftung vorgestellt. Das teilte die Staatskanzlei kurzfristig mit.
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD) will sich dabei zur "Stärkung der Brandenburger Wissenschaftslandschaft" äußern, wie es hieß, ohne bislang nähere Details zu nennen.
"Bild" und "B.Z." berichteten, Plattner wolle den verfallenen früheren Landtag auf dem Brauhausberg über der Stadtmitte sanieren und mit Neubauten zum vierten Campus der Universität Potsdam machen.
Gebäude des früheren Brandenburger Landtags steht seit vielen Jahren leer

Plattner, der in Potsdam lebt, etablierte in der brandenburgischen Landeshauptstadt bereits das Hasso-Plattner-Institut als IT-Forschungseinrichtung.
2017 eröffnete er das Kunstmuseum Barberini mit einer großen Sammlung impressionistischer Werke, 2022 folgte das Kunsthaus Minsk.
Auf dem Brauhausberg tagte bis 2013 der brandenburgische Landtag. In der DDR beherbergte das weithin sichtbare Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam daher den Spitznamen "Kreml".
Seit vielen Jahren steht es leer. Vor Jahren hieß es, es soll für Wohnungen und Gewerbe umgebaut werden.
Im August 2023 war in dem denkmalgeschützten Gebäude ein großes Feuer ausgebrochen. Dabei stürzte der Dachstuhl ein. Immer wieder kam es auch zu Beschädigungen auf dem Gelände wegen Vandalismus.
Titelfoto: Georg Moritz/dpa, Marijan Murat/dpa (Bildmontage)