Wofür stehen die Chemnitzer hier Schlange?
Chemnitz - Großer Bahnhof für die Kanzlerin a.D.: Angela Merkel (70, CDU) war am Montag in Chemnitz unterwegs. Im Gepäck ihr Buch "Freiheit".
 
                                                                                                            
    
            Erste Station: die Uni-Buchhandlung am TU-Campus in Reichenhain. Dort warteten schon lange Schlangen - rein kam nur, wer sich zuvor registriert hatte. Ganz vorn stand Rentnerin Sieglinde Schulze (87): "Ich habe das Buch zum Geburtstag bekommen, weil ich es mir gewünscht hatte."
Für sie war die Signierstunde ein Höhepunkt - endlich die Frau sehen, die 16 Jahre lang Deutschland regierte. Wie zu besten Amtszeiten wurde Merkel abgeschirmt, Security und Polizei hielten die Reihen straff. Doch die Fans harrten geduldig aus.
Nicht alle jubelten: Eine Handvoll Kritiker entrollte ein Transparent mit der Aufschrift "Merkel hat Schuld".
Mehr als ein kurzes Störfeuer war es aber nicht.
 
                                                                                                            
    
            Angela Merkel trägt sich in Chemnitz ins Goldene Buch ein
 
                                                                                                            
    
            Danach ging es weiter zur "Villa Esche". Eintrag ins Goldene Buch, Rundgang durch das Haus und ein typischer Merkel-Moment.
Mit trockenem Humor wandte sie sich an OB Sven Schulze (53, SPD): "So, Herr Oberbürgermeister, nun erzählen Sie mir mal noch zwei, drei Sätze zu Ihrer Stadt."
Der tat wie geheißen und Merkel erinnerte sich an ihren Besuch 2018 nach den Ausschreitungen.
Krönender Abschluss: Am Abend saß Merkel zur Lesung in der ausverkauften Stadthalle auf der Bühne.
Titelfoto: Kristin Schmidt
 
                    
