Anwohner-Protest in Chemnitz-Siegmar gegen einen Müll-Ofen, der gar nicht kommt
Chemnitz - In den Chemnitzer Ortsteilen Siegmar, Schönau und Reichenbrand brodelt es. Weil es Gerüchte gibt, die Eins Energie wolle in der Mauersbergerstraße eine Müllverbrennungsanlage bauen, trafen sich rund 50 Anwohner zu einer Versammlung im Haus des CSV Siegmar. Die Aufregung war offenbar voreilig. Auf Nachfrage von TAG24 dementierte Eins solche Pläne.
Nach dem Aus für das einst geplante Holzhackschnitzel-Kraftwerk hatten Medien über eine mögliche Müllverbrennung am selben Standort spekuliert. Gert Rehn (76), Sprecher der Bürgerinitiative gegen das Holzkraftwerk, trommelte eilig Anwohner zu einer Versammlung zusammen.
Rehn: "Eine Müllverbrennung bei uns wäre ein richtiger Klopper und durch seine möglichen Emissionen unsinnig."
An der Versammlung nahm auch der Grünen-Bundestagskandidat Bernhard Herrmann (55) teil. Er sieht Müllverbrennung generell kritisch: "Wir müssen Müll sortieren, verwerten und damit Geld verdienen, statt die Abfälle in den Ofen zu stecken."
"Bei Müllverbrennung hört mein ökologisches Verständnis auf", sagt auch Grünas Ortsvorsteher Lutz Neubert (50, Freie Wählervereinigung).
Er kritisiert die Kommunikation von Stadt und Eins: "Das spaltet die Gesellschaft."
Eins Energie dementiert Gerüchte um Heizkraftwerk-Pläne in Chemnitz-Siegmar
Das Dementi der Eins Energie zu diesen Gerüchten kam prompt. Sprecherin Astrid Eberius (50): "Eins plant kein Müllheizkraftwerk in Siegmar. Auch eine vergleichbare Technologie ist dort keine Option."
In Chemnitz an und für sich dagegen schon: Eins prüft eine Müllverbrennung im Heizkraftwerk Nord.
Was am früheren Holzkraftwerk-Standort in Siegmar passieren soll, sei noch unklar.
Titelfoto: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons, Maik Börner