Aus der Haft direkt in den Osten! Nächster West-Neonazi zieht nach Chemnitz um

Chemnitz - Der Zuzug bekannter Neonazis aus Dortmund nach Chemnitz geht weiter. Nach Michael Brück (30) lebt jetzt auch der bundesweit bekannte Schläger und Volksverhetzer Christoph Drewer (34) in Sachsen.

Der Dortmunder Neonazi-Kader Christoph Drewer (34) zog nach seiner Haftentlassung direkt nach Chemnitz.
Der Dortmunder Neonazi-Kader Christoph Drewer (34) zog nach seiner Haftentlassung direkt nach Chemnitz.  © Twitter/Ida Campe

Es war ein Umzug direkt aus dem Knast. Nach einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten wegen Volksverhetzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung meldete sich Drewer am 16. April bei der Entlassung ab mit neuer Anschrift im Chemnitzer Ortsteil Ebersdorf.

2017 Bundesvorsitzender der Neonazi-Partei "Die Rechte", war Christoph Drewer zuletzt Kreisvorsitzender in Dortmund. Der Hooligan und Kampfsportler saß 2006 erstmals im Knast - wegen gefährlicher Körperverletzung.

2015 schockierte Drewer mit einer Rede in Dortmund. Er sprach von "kriminellen Flüchtlingen, die rauben, vergewaltigen und morden", nannte Flüchtlingshelfer "geisteskranke Volksverräter".

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Zu Chemnitz pflegt Christoph Drewer eine enge Beziehung. Er gilt als Mitglied der rechtsradikalen CFC-Fangruppe "Kaotic", war früher häufig bei CFC-Spielen und meldete bereits 2015 ein rechtes Konzert im vogtländischen Neuensalz an.

Vor Christoph Drewer war "Rechte"-Kader Michael Brück nach Chemnitz gezogen, er arbeitet bei Rechts-Anwalt Martin Kohlmann (43). Neonazis aus Westdeutschland werben schon länger für einen Zuzug nach Sachsen.

Neonazis "ballen" sich in Hilbersdorf und Ebersdorf

Sorgen bereitet einigen Politikern die neue "Ballung" rechtsradikaler Tendenzen in den Ortsteilen Hilbersdorf und Ebersdorf. Michael Brück wohnte zumindest anfangs nahe der Frankenberger Straße, jetzt ebenso Christoph Drewer.

Und in der Frankenberger Straße selbst etablierten Rechtsextremisten ein "Nationales Zentrum", eine von Rechten genutzte Immobilie.

Titelfoto: Twitter/Ida Campe

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