Erst Lockdown, dann Reiseboom? Campingplatz-Betreiber hoffen auf schnelle Öffnung

Chemnitz - Der Flug in den Süden scheint noch in weiter Ferne. Umso mehr hoffen Campingplatz-Betreiber in und um Chemnitz auf eine baldige Öffnung, möglichst zur Hauptsaison. Weil der gesamte Tourismuszweig boomt, haben einige trotz der Umstände fleißig investiert. Alle sind sich einig: Einen sichereren Urlaub als im Zelt oder Wohnwagen gibt es nicht.

In Ottendorf gibt's auch eine Esswerkstatt. Stan Olgers (68) tüftelt schon mal an neuen Rezepten für die Saison.
In Ottendorf gibt's auch eine Esswerkstatt. Stan Olgers (68) tüftelt schon mal an neuen Rezepten für die Saison.  © Sven Gleisberg

Das Naturbad Niederwiesa ist fast nicht wieder zu erkennen. Neue Toiletten, Duschen und eine Event-Location wurden binnen 14 Monaten aus dem Boden gestampft.

"Wir haben das seit sechs Jahren geplant. Dennoch haben wir viele Reserven reingesteckt, weswegen wir jetzt nachlegen müssen", sagt Betreiber Frank Buschbeck (41). Er hofft, dass die Saison Ende April reibungslos anläuft.

Camper können sich neuerdings auch ein Wohnmobil ausleihen. Bis zu 250 Personen passen ins Party-Zelt und die neue Event-Location.

Chemnitz: Ein Bus bis zum Chemnitzer Stausee? So wurde darüber entschieden
Chemnitz Ein Bus bis zum Chemnitzer Stausee? So wurde darüber entschieden

Stan Olgers (68), Betreiber vom MiO Made in Ottendorf, will möglichst alle 56 Stell- und Zeltplätze belegen. "Ich denke, dass Ostern ausfällt. Wichtig wäre Pfingsten, da haben wir den höchsten Umsatz."

Neue Safari-Zelte treffen bald ein. Sie sollen Freiluft-Fans anlocken. Viel mehr war für den kleinen Familienbetrieb nicht drin. "Ich bin aber positiv", sagt der Holländer.

Camping-Verband fordert von der Politik statt Pauschal-Urteilen genaueres Hinsehen

Jens Bohge (51) vom Verband der Camping- und Wohnmobilwirtschaft glaubt an eine starke Saison.
Jens Bohge (51) vom Verband der Camping- und Wohnmobilwirtschaft glaubt an eine starke Saison.  © Eric Münch

Auf dem Campingplatz Rabenstein öffnet die Rezeption Anfang April. Die Hauptsaison beginnt am 5. Mai. 60 Plätze bietet der Campingplatz für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte. Darüber hinaus gibt es verschiedene Ferienhäuser.

Trotz der Pandemie glaubt Jens Bohge (51), Präsident vom Mitteldeutschen Verband der Camping- und Wohnmobilwirtschaft, an eine gute Saison.

"Wegen der unsicheren Situation an den Grenzen werden Camper, die sonst Richtung Südeuropa reisen, eher Plätze in Deutschland ansteuern."

Frank Buschbeck (41), Betreiber vom Naturbad Niederwiesa, hat viel Geld in die neue Sanitäranlage und Event-Location gesteckt.
Frank Buschbeck (41), Betreiber vom Naturbad Niederwiesa, hat viel Geld in die neue Sanitäranlage und Event-Location gesteckt.  © Kristin Schmidt
Grüne Idylle: Der Campingplatz in Niederwiesa aus der Luft betrachtet.
Grüne Idylle: Der Campingplatz in Niederwiesa aus der Luft betrachtet.  © Kristin Schmidt
Gemütliche Lagerfeuerstimmung, wie hier im Jahr 2011, soll bald wieder am Campingplatz in Rabenstein aufkommen.
Gemütliche Lagerfeuerstimmung, wie hier im Jahr 2011, soll bald wieder am Campingplatz in Rabenstein aufkommen.  © Sven Gleisberg

Von der Politik fordert Bohge statt Pauschal-Urteilen genaueres Hinsehen: "Wir sind in der Lage, einen vernünftigen, organisierten Tourismus durchzuführen. Fast alle Plätze haben den nötigen Platz, dadurch ist die Ansteckungsgefahr gering."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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