Nach Flaggen-Affäre in Chemnitz: Wer hat die Regenbogen-Fahne vor dem Rathaus gehisst?

Chemnitz - Das Chemnitzer Rathaus entschied sich gegen die Regenbogenflagge vor dem Amtsgebäude. Doch am frühen Samstagmorgen war sie dann doch zu sehen - zumindest kurz.

Gegen 4.40 Uhr war die Regenbogenflagge vor dem Rathaus zu sehen.
Gegen 4.40 Uhr war die Regenbogenflagge vor dem Rathaus zu sehen.  © privat

Wie die Bilder der Nacht- und Nebelaktion zeigen, wurde in den frühen Morgenstunden vor dem Rathaus eine Regenbogen-Flagge gehisst.

Doch wie Linken-Politiker Marten Henning (29) gegenüber TAG24 mitteilte, hielt sie nur etwa 52 Minuten. Dann rückte die Feuerwehr aus und entfernte die umstrittene bunte Fahne.

Henning selbst war bei der Kletteraktion vor Ort. Dass die Flagge nach weniger als einer Stunde bereits wieder entfernt wurde, findet er sehr schade.

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"Dabei wäre es wichtig, an diesem Tag, gerade im Kulturhauptstadtjahr, ein Zeichen zu setzen", zeigt sich der 29-Jährige enttäuscht über die fehlende Regenbogen-Flagge vor dem Rathaus.

Linken-Politiker Marten Henning (29) war bei der Flaggen-Aktion am frühen Samstagmorgen dabei.
Linken-Politiker Marten Henning (29) war bei der Flaggen-Aktion am frühen Samstagmorgen dabei.  © Ralph Kunz

OB Sven Schulze verweist auf geltende Flaggenordnung

Keine Stunde nach der Aktion war die Feuerwehr im Einsatz, um die Flagge zu entfernen.
Keine Stunde nach der Aktion war die Feuerwehr im Einsatz, um die Flagge zu entfernen.  © privat

Nach Bekanntwerden der nächtlichen Aktion und der schnellen Entfernung der Flagge hagelte es von vielen Seiten Kritik. Wieso hätte man die Fahne nicht hängen lassen können?

Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) verweist bei der Nachfrage von TAG24 erneut auf die geltende Flaggenordnung der Stadt. Demnach könne man nicht jeden einfach eine Flagge verwenden lassen. "Das kann man gut finden oder nicht."

Ihn störe auch das Schwarz-Weiß-Denken. Nur weil man sich gegen die Fahne entscheidet, sei man dagegen. "Dabei ist die Antwort so bunt wie die Leute hier. Vielleicht sollte man das so akzeptieren."

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Wie die Polizei gegenüber TAG24 mitteilte, sind die "Flaggenhisser" auch ihr bereits bekannt. Die Personalien wurden festgestellt. Ob es eine Anzeige geben wird, lässt Schulze offen: "Werden wir sehen."

Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) hielt als Schirmherr des CSD am Samstag eine Rede.
Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) hielt als Schirmherr des CSD am Samstag eine Rede.  © Ralph Kunz

Bereits im Vorfeld hagelte es starke Kritik, dass sich das Chemnitzer Rathaus gegen eine Regenbogenflagge am Rathaus im Rahmen des Christopher Street Days entschieden hatte. Für Schulze zähle "die gelebte Akzeptanz im Alltag mehr als symbolische Handlungen".

Zudem orientiere sich die Stadt an der Beflaggungsvorschrift des Freistaates Sachsen, wonach nur Fahnen von EU, Bund, Land und Stadt gehisst werden.

Titelfoto: privat

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