Wasserstoff-Tanke kommt doch nicht nach Chemnitz

Chemnitz - Rückschlag für eine Zukunftstechnologie: Die geplante Wasserstoff-Tankstelle kommt vorerst nicht. Der Chemnitzer "Wasserstoff-Papst" und TU-Prof. Thomas von Unwerth (53) ist darüber "traurig und entsetzt", will aber kämpfen: "Wir überlegen, mit unseren Partnern eine eigene Wasserstoff-Tankstelle in der Stadt zu bauen."

Die erste Wasserstoff-Tankstelle Sachsens entstand in Dresden. Das Projekt in Chemnitz wurde jetzt vertagt.
Die erste Wasserstoff-Tankstelle Sachsens entstand in Dresden. Das Projekt in Chemnitz wurde jetzt vertagt.  © Norbert Neumann

Das Konsortium "H2 Mobility", das bundesweit schon fast 100 Tankstellen gebaut hat, an denen moderne Brennstoffzellenautos ihren "Brennstoff" tanken können, wollte auch in Chemnitz aktiv werden. Nach einem Wettbewerb bekam die Stadt im Januar den Zuschlag (TAG24 berichtete).

Jetzt der Rückzieher. "H2 Mobility"-Sprecherin Sybille Riepe (47): "Aktuell konzentrieren wir uns auf neue Stationen, an denen eine Nachfrage durch Nutzfahrzeugflotten besteht." Thomas von Unwerth nennt das Verhalten des Konsortiums "seltsam": "Erst Versprechungen, dann der plötzliche Rückzug. Dabei will Deutschland eine Wasserstoff-Strategie starten."

Karl Lötsch (33), Geschäftsführer des TU-Netzwerks HZwo, steckt den Kopf nicht in den Sand: "Wir sind mit CVAG, Eins Energie, ASR und Stadt im guten Austausch über Brennstoffzellen in Nutzfahrzeugen."

Eine gute Nachricht gibt es außerdem: Die Wasserstoff-Tankstelle in Meerane ist ab Samstag fertig. Der erste Wasserstoff wird in circa vier Wochen geliefert.

Titelfoto: Norbert Neumann

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