Rückschlag für Chemnitzer Innenstadt: Sporthändler schließt Geschäft in der City

Chemnitz - Das traditionsreiche Geschäft GÜ Sport im Rosenhof in Chemnitz schließt bald. Auch bei Marktkauf am Chemnitz-Center sind offenbar Änderungen geplant. Unabhängig davon sind sich Handelsexperten unsicher, wie es in den nächsten Monaten weitergeht.

Der Sportartikelladen GÜ Sport im Rosenhof schließt nach 20 Jahren. Der Räumungsverkauf läuft.
Der Sportartikelladen GÜ Sport im Rosenhof schließt nach 20 Jahren. Der Räumungsverkauf läuft.  © Ralph Kunz

Aktuell überlege Marktkauf im Ortsteil Röhrsdorf eine größere Modernisierung. Centerchef Thomas Stoyke (40): "Wir befinden uns in positiven Gesprächen und gehen nicht davon aus, dass das Unternehmen geht."

Marktkauf gehört zu Edeka. Eine Edekasprecherin sagte auf Nachfrage: "Stand heute ist mir hierzu nichts bekannt."

Anders bei GÜ Sport im Zentrum. Geschäftsführer Sebastian Kraus (37) bestätigte, dass die aktuelle Lage, ein fälliger Umbau und die fehlenden Parkplätze nach 20 Jahren zur Schließung führten.

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Der Termin sei offen: "Das ist traurig für die Innenstadt und unsere Stammkunden. Aber wir sind froh, unsere sieben super ausgebildeten Mitarbeiter im Unternehmen halten zu können."

Die Schließungsgerüchte um den Supermarkt Marktkauf in Chemnitz-Röhrsdorf scheinen sich nicht zu bestätigen.
Die Schließungsgerüchte um den Supermarkt Marktkauf in Chemnitz-Röhrsdorf scheinen sich nicht zu bestätigen.  © Uwe Meinhold

Gegen die steigenden Energiekosten: Förderung für Unternehmen

Er hält den Chemnitzer Einzelhandel noch für stabil: IHK-Experte Bert Rothe (51).
Er hält den Chemnitzer Einzelhandel noch für stabil: IHK-Experte Bert Rothe (51).  © Uwe Meinhold

Handelsexperte Bert Rothe (51) von der IHK glaubt, dass Konkurrent Decathlon eine Rolle gespielt haben könnte.

"Ansonsten geht es Chemnitz einigermaßen gut. Das Oberzentrum hat ein Einzugsgebiet von einer Million Kunden. Hier ist immer was los und es gibt Akteure wie Standortkoordinator Sven Hertwig, die sich ums Zentrum kümmern."

René Glaser (46), Geschäftsführer des Handelsverbands Sachsen, sieht neue Gefahren. Er verweist auf Corona, höhere Kreditkosten und nun bis zu zehnfach höhere Energiekosten.

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"Das geht unmittelbar an die wirtschaftliche Substanz aller Einzelhandelsunternehmen." Glaser fordert eine Öffnung der Förderinstrumente für alle Unternehmen, die von steigenden Energiekosten existenziell betroffen seien.

Titelfoto: Ralph Kunz

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