Wie kann das sein? Chemnitzer Rathaus macht im Corona-Jahr 2020 fast 90 Millionen Euro Gewinn
Chemnitz - Das Krisen-Jahr 2020 sorgte für klingelnde Kassen im Stadt-Haushalt. Eigentlich war ein Minus von rund 10 Millionen Euro eingeplant - jetzt steht unterm Strich ein sattes Plus von fast 90 Millionen Euro. Doch für das laufende Jahr sehen die Prognosen für Chemnitz weniger rosig aus.
![Die Chemnitzer kauften im Corona-Jahr 2020 verstärkt regional ein - das trieb die Umsatzsteuer nach oben.](https://media.tag24.de/951x634/w/4/w4xw2l0fi2y9rnpmmkhg4r3mraby6w5y.jpg)
Finanzbürgermeister Ralph Burghart (51, CDU) präsentierte am Freitag die vorweihnachtliche Bescherung: "Wir konnten das Corona-Jahr 2020 sehr positiv abschließen." Zu Buche geschlagen hätten Erträge des Klinikums. Dort lag das Plus bei rund 25 Millionen Euro - etwa 24 Millionen Euro über dem Plan.
Grund: die Freihalteprämie für Betten, die für Covid-Patienten reserviert wurden.
Die Umsatzsteuer brachte laut Finanzbürgermeister Burghart 4,5 Millionen Euro mehr als geplant. Denn: "Die Binnen-Nachfrage wurde angekurbelt." Die Chemnitzer hatten also im Zuge der Reisebeschränkungen mehr Geld bei der heimischen Wirtschaft gelassen.
Zwar brachte die Krise auch Verluste - die Gewerbesteuer spielte 21 Millionen Euro weniger ein als kalkuliert. Doch die Stadt erhielt wegen der Pandemie unter anderem vom Land etwa 34 Millionen Euro Unterstützung.
![Finanzbürgermeister Ralph Burghart (51, CDU) stellte am Freitag den überraschenden Kassensturz vor.](https://media.tag24.de/951x634/e/v/evoiszhn1nlw7ypoe77opehcykngciky.jpg)
![Das Klinikum brachte dank der Corona-Prämien rund 25 Millionen Euro in den Stadt-Haushalt.](https://media.tag24.de/951x634/e/c/ecc4c08yt4z6f08o3ndggggul8mon426.jpg)
Das zusätzliche Geld stehe jedoch nicht frei zur Verfügung, sondern fließe in den aktuellen Haushalt. Im Jahr 2021 seien die großen Förderpakete ausgeblieben.
Titelfoto: Kristin Schmidt