Ausweg im KuHa-Skulpturen-Streit: Augustusburg gönnt sich einen Platzhirsch
Augustusburg - Die Stadt Augustusburg (Mittelsachsen) ist auf Flyern und Karten der KuHa offiziell als Standort des Kunst- und Skulpturenwegs Purple Path verzeichnet. Allein am zugehörigen Kunstwerk mangelt es. Jetzt startet die kleine Stadt ihr eigenes Projekt, um sich künstlerisch in Szene zu setzen.

Das ursprünglich für den Skulpturenweg vorgeschlagene Werk "Boulders and Chairs" konnte im Augustusburger Stadtrat nicht überzeugen.
Nach dem Eklat gab es zwar Bemühungen um Alternativen: "Es wurden uns mehrere Plastiken vorgeschlagen, zu denen es weitere Gespräche geben sollte. Wir sind dafür offen, aber es muss zu Augustusburg passen, auch was finanziell auf uns zukommt", sagt Bürgermeister Jens Schmidt (61). "Leider hat sich, entgegen der Ankündigung, niemand gemeldet."
Damit es künstlerisch vorangeht, wollen die Augustusburger nun ein Projekt in Eigenregie umsetzen.
"Die Einwohner haben signalisiert, dass es schön wäre, wenn wir im Kulturhauptstadtjahr auch ein neues Kunstwerk hätten", so Schmidt.
Bronzener Platzhirsch für den Anna-Garten: Bürger finanzieren eigenes Kunstwerk



Eine Spendenaktion soll nun das Aufstellen einer Plastik von Bildhauer Erik Neukirchner (52) ermöglichen, der sein Atelier im Ortsteil Hennersdorf hat.
Er ließ seinen eigenen Betrachtungen zum Eiertanz um die Kunst in Augustusburg freien Lauf und formte einen "Platzhirsch". Wie dieser aussieht, ist noch geheim.
Eine kleine Variante der Bronzeskulptur wird am Freitag am künftigen Standort im Anna-Garten, unterhalb von Schloss Augustusburg, enthüllt.
Bürgermeister Schmidt: "Manche vermuten eine Verbindung zu unserem Wappentier, andere sehen die Silhouette eines abgestellten Motorrades und die Verbindung zum Museum. Es bleibt spannend."
Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Kristin Schmidt