Chemnitz: Was wird aus dem Garagen-Projekt nach dem Kulturhauptstadtjahr?

Chemnitz - Sie waren kleine Bühnen, Kinos, Galerien und Treffpunkte voller Leben: Für das Kulturhauptstadtprojekt "#3000 Garagen" öffneten Chemnitzer die Tore zu ihren Garagen und teilten Geschichte. Doch nach der KuHa – schlummern die Garagen wieder vor sich hin?

Beim "#3000 Garagen"-Festival im Sommer öffneten die Garagenhöfe ihre Tore.  © Kristin Schmidt

Projektmanagerin Ann-Kathrin Ntokalou (36) resümiert: "Ganz viele Leute, die eine Garage nutzen sind von so einer Beobachtersituation in eine Gastgebersituation gekommen." Durch Konzerte, Filmabende und Ausstellungen wurden Garagenhöfe zu Orten der Begegnung – Nachbarn kamen ins Gespräch, aus Stahl wurde Gemeinschaft.

Bei einer Talkrunde der Sparda-Bank blickte Ntokalou gemeinsam mit Ost-Chronist Martin Maleschka (43) auf zwei Projekte zurück: das Kunstprojekt "Fischelant" und Maleschkas eigene Ausstellung "Ersatzteillager" (noch bis 29. November zu sehen).

Ntokalou hofft, dass der Schwung nicht verloren geht: "Ich würde mir wünschen, dass die Gemeinschaften, die entstanden sind oder auch reaktiviert wurden, weiterhin ihre Sachen machen." Sie malt sich aus, dass Chemnitzer Veranstaltungen weiterhin auf Garagenhöfen organisieren.

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"Und im besten Fall natürlich, dass es aus dem Team oder aus der Kulturhauptstadt, aus dem Programmteam weiterhin Unterstützung gibt."

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Peter Ekrowski (81) gab Martin Maleschka Gegenstände aus seiner Garage für das "Ersatzteillager".  © Sven Gleisberg
Ost-Chronist Marin Maleschka (43) zeigt einen Trabi-Vergaser – ein Fund aus einer Chemnitzer Garage.  © Sven Gleisberg

Wie geht es im kommenden Jahr mit dem Garagen-Projekt weiter?

Eine Frau schaut sich die Ausstellung "Ersatzteillager" im Fahrzeugmuseum an.  © Kristin Schmidt

Maleschka hofft, auf Fortsetzung des Garagen-Themas. "Dann auch tatsächlich dieser Blick rein – mit Fokus auf die Leute und ihre Geschichten."

Denn das Fundament stehe schon: "Das ganze '#3000 Garagen'-Team hat so viel in allen Höfen kommuniziert. Die kennen sich, die kennen sich. Das Netzwerk ist schon da. Warum sollen wir das nicht weiterführen?"

Von offizieller Seite ist noch offen, was mit dem Garagen-Projekt passiert. Im kommenden Jahr muss die Kulturhauptstadt GmbH filtern: "Wir versuchen herauszubekommen, was waren die guten Dinge, die funktioniert haben und wie können wir die weiterführen", so Chef Stefan Schmidtke (57).

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