Chemnitz: Was bleibt von der Kulturhauptstadt?
Chemnitz - Chemnitz ist Kulturhauptstadt (KuHa) 2025 - und dann? Sechs Wochen vor der offiziellen Abschlussveranstaltung am 29. November (12-18 Uhr) in der Chemnitzer Innenstadt - parallel zu Weihnachtsmarkt und Bergparade - richtet sich der Blick hinter den Kulissen längst auf 2026 und darüber hinaus.

"Wir dürfen uns über einen großartigen Erfolg freuen", lobt OB Sven Schulze (54, SPD). Das Jahr habe der Stadt und der Region neues Selbstbewusstsein gegeben und zeige nachhaltige Wirkung. "Darauf wollen wir auch in den kommenden Jahren aufbauen und das Kulturhauptstadt-Gefühl am Leben erhalten."
Was für die Verantwortlichen bereits feststeht: 2026 wird ein Brückenjahr. "Wir werden die Kulturhauptstadt abschließen und gleichzeitig schon die nächsten Schritte für die langfristige Fortführung der Projekte gehen", so OB Schulze.
Geplant ist ein Programm von April bis Dezember. Von Veranstaltungen am Purple Path (Ende Frühjahr) über das Hutfestival (29. bis 31. Mai) bis hin zum Maker-Advent (Dezember) ist vieles auch dem KuHa-Jahr 2025 wiederzufinden.
Das Kosmos-Festival wird von Mitte Juni auf den 29. August verlegt und findet künftig wieder als Tagesveranstaltung am Schlossteich statt. Veranstalter ist die Stadt Chemnitz, gemeinsam mit der 2025 gGmbH. Bekannte Locations wie die Hartmannfabrik oder der Garagen-Campus sollen ebenso weiterhin Anlaufstellen für Veranstaltungen bleiben.



Bis März 2026 soll ein Zukunfts-Plan vorliegen

Bislang ungeklärt ist hingegen, was langfristig in den zentralen KuHa-Orten Hartmannfabrik und Garagen-Campus stattfinden soll. Hierfür sucht die Stadt noch nach Partner und Sponsoren.
Apropos Geld: Auch gibt es weiterhin keine verbindlichen, mittelfristigen Förderzusagen durch das Land Sachsen für die KuHa-Region. Ebenso ist die Finanzierung der meisten großen Veranstaltungen und Festivals für die kommenden Jahre nicht gesichert.
Bis März 2026 soll der Legacy-Plan (deutsch: Vermächtnis) für die Jahre 2027 bis 2031 gemeinsam mit Stadt, Region und Freistaat Sachsen erarbeitet werden, verspricht Kulturamtsleiter Ferenc Csák (51): "Er bildet die Grundlage für die künftige Haushaltsplanung und langfristige kulturelle und regionale Entwicklung."
Ein zentrales Projekt ist die neue Unseen-Biennale, eine Dachmarke sowohl für ausgewählte Projekte und Festivals aus 2025 sowie neue Ideen.
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz, Kristin Schmidt (2)