Chemnitz - Wer hätte gedacht, dass Chemnitz so durchstartet? Noch zu Jahresbeginn waren viele skeptisch, ob das Kulturhauptstadtjahr wirklich zündet. Doch was sich seit Januar entwickelt hat, kann sich sehen lassen: Besucher-Rekorde, Tourismus-Boom, volle Museen und mehr internationale Gäste als je zuvor.
Dirk Gust (56) zieht zur Halbzeit eine gute Bilanz: "Ich bin mehr als positiv überrascht, dass es doch so viele Leute nach Chemnitz zieht", sagt der Chef der "Ratsstube" am Johannisplatz. "Etwa 90 Prozent der Laufkundschaft sind Touristen."
Das macht sich auch an anderen Stellen bemerkbar: Die Kunstsammlungen und das Industriemuseum haben ihre Besucherzahlen im ersten Halbjahr jeweils mehr als verdoppelt.
"Im Vergleich zum Vorjahr ist die Stadt um ein Vielfaches aufgeblüht – ein kulturelles Highlight folgt dem nächsten, und die Besuchsströme sprechen für sich", so die Generaldirektorin der Kunstsammlungen, Florence Thurmes (44).
"Montags, wenn die Museen geschlossen haben, schauen sich die Leute die grüne Lunge von Chemnitz an", sagt Gondelstation-Betreiber Falko Hirsch (52). Auch er ist überrascht, wie viele Touristen es plötzlich an den Schlossteich verschlägt.
"Viele sind richtig vorbereitet – mit Flyern und Stadtführern. Das hätte ich zu Beginn des Jahres nicht gedacht."
Spürbare Aufbruchstimmung in Stadt und Region
Wer in der Stadt unterwegs ist, kommt auch an Reisegruppen kaum noch vorbei.
"Ich habe in diesem Jahr bereits ungefähr so viele Führungen gegeben wie insgesamt 2024", resümiert Gästeführerin Ramona Wagner (67).
KuHa-Geschäftsführerin Andrea Pier (54): "Das langjährige Engagement vieler Menschen seit der Bewerbungsphase trägt Früchte. Das belegen nicht nur die steigenden Zahlen bei Übernachtungen und Restaurantbesuchen, sondern vor allem die spürbare Aufbruchstimmung überall in Stadt und Region."
So darf's gern weitergehen!