Acht Fälle in nur zwei Tagen: Chemnitzer treiben dreiste Einbrecher in die Flucht

Chemnitz - Acht Einbrüche und Versuche in Wohnungen und Lokale in Chemnitz in nur zwei Tagen - diese ungewöhnliche Häufung versetzt Betroffene in Angst. Die Täter werden immer dreister und ließen sich auch von anwesenden Bewohnern nicht abhalten. Zwei Einbrechern (21, 28) wurde dieser Übermut zum Verhängnis.

Im Abteiweg an der Salzstraße gab es in kurzer Zeit einen vollendeten und einen versuchten Einbruch.
Im Abteiweg an der Salzstraße gab es in kurzer Zeit einen vollendeten und einen versuchten Einbruch.  © Kristin Schmidt

Der 21-Jährige wollte durch eine Terrassentür in eine Wohnung in der Hainstraße eindringen. Eine Bewohnerin schrie den Täter in die Flucht. Der Mann aus Gambia verlor in der Hektik den Ausweis im Garten.

In einem Mehrfamilienhaus im Ortsteil Borna-Heinersdorf hörte eine Bewohnerin (61) mittags verdächtige Geräusche aus dem Keller. Als sie nachschaute, stand da ein Mann, der offenbar ein Vorhängeschloss zerstört hatte. Mit einem anderen Mieter hielt die Frau den Einbrecher fest und übergab den Deutschen der Polizei.

Einen Einbrecher im Abteiweg erwischte Anwohner Dr. Andreas Spilger (66) offenbar im letzten Moment: "Ich sah einen bis zur Glatze tätowierten Mann mit schwarzem Rucksack ums Haus schleichen. Ich hörte ein Knackgeräusch, sah hinters Haus - da stand der Mann. Als ich ihn ansprach, rannte er davon."

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Zurück blieb eine beschädigte Tür. Offenbar hatte der Mann versucht, diese aufzubrechen. Andreas Spilger warnte seine Nachbarn: "Es ist wichtig, dass Menschen aufeinander achten."

Trotz der Warnung gab es am Morgen einen erneuten Einbruch im Abteiweg. Ein Einbrecher erbeutete durch ein offenes Fenster Geld und Tasche. Wert: rund 300 Euro.

Ein Polizeisprecher geht nicht von einer Serie aus. "Diese Taten sind sicher nicht außergewöhnlich in einer Großstadt." Zudem verwies der Sprecher für besseren Einbruchsschutz auf die Polizei-Beratungsstelle, die unter folgender Nummer erreichbar ist: 0371/3 87 29 90.

Hier vertrieb Anwohner Dr. Andreas Spilger (66) den mutmaßlichen Einbrecher.
Hier vertrieb Anwohner Dr. Andreas Spilger (66) den mutmaßlichen Einbrecher.  © Kristin Schmidt
An der Tür zum Wohnzimmer blieben Hebelspuren eines Einbrechers zurück.
An der Tür zum Wohnzimmer blieben Hebelspuren eines Einbrechers zurück.  © Kristin Schmidt

Vorsicht, Einbrecher!

Kommentar von Bernd Rippert

In der dunklen Jahreszeit drohen wieder mehr Wohnungseinbrüche. Jetzt gab es in zwei Tagen acht Taten und Versuche. (Symbolbild)
In der dunklen Jahreszeit drohen wieder mehr Wohnungseinbrüche. Jetzt gab es in zwei Tagen acht Taten und Versuche. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Wohnungseinbrüche gehören aus Sicht der Opfer zu den schlimmsten Straftaten, weil die Täter in ihre Privatsphäre eindringen. Mieter oder Hausbesitzer sind regelmäßig schockiert, können oft nicht mehr ruhig schlafen - aus Angst, die Täter kehren zurück.

Im Vorjahr war die Zahl der Einbrüche in Chemnitzer Wohnungen oder Häuser deutlich gesunken - von 240 auf 169.

169 Einbrüche in einem Jahr, das sind knapp 0,5 pro Tag. Insofern sind acht Einbrüche und Versuche an zwei Tagen schon auffällig. Oft kommen Täter durch offene oder gekippte Fenster, Balkon- oder Terrassentüren. Gerade im Erdgeschoss eine latente Gefahr. Aber auch in höheren Stockwerken sollten sich Bewohner nie zu sicher fühlen. Akrobatische Einbrecher sind schon ins vierte Obergeschoss geklettert.

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Nun ist es wichtig, seine Wohnung regelmäßig zu lüften. Aber dann lieber kurz alles aufreißen, wenn man zu Hause ist. Gekippte Fenster sind für versierte Einbrecher ein leichtes Hindernis. Wichtig ist gegenseitige Aufmerksamkeit in Wohngebieten. Wenn verdächtige Fremde um Häuser schleichen, lieber sofort die Polizei rufen.

Titelfoto: Kristin Schmidt/Silas Stein/dpa

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