Ein Jahr City-Streife in Chemnitz: Ist die Zahl der Straftaten in der Innenstadt gesunken?
Chemnitz - Die Zahl der Straftaten in der Chemnitzer Innenstadt ist innerhalb eines Jahres deutlich gesunken. Dieses positive Resümee ziehen Polizei und Staatsanwaltschaft ein Jahr nach Gründung der Operativen Einsatzgruppe (OEG). Während 2023 noch knapp 5400 Delikte verzeichnet wurden, waren es in diesem Jahr bislang etwa 4600 (minus 14 Prozent).
"Die OEG ist ein Erfolgsmodell", schätzt Polizeipräsident Carsten Kaempf (56) ein.
"Diese öffentlichkeitswirksamen Auseinandersetzungen im Zentrum sind deutlich weniger geworden."
Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein (64) ergänzt: "Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, bemerkt man das. Man wird nur noch selten angesprochen, ob man Drogen kaufen will."
Im November 2023 war die OEG als Reaktion auf die explodierende Kriminalität im Zentrum aufgestellt worden, zuerst mit 14 Einsatzkräften, seit 2024 sind es 22.
Stadthallenpark weiterhin ein Kriminalitätsschwerpunkt
Einer der Beamten ist Polizeikommissar Cedric Schlitter (27): "Ich bin als Gruppenführer von Anfang an dabei. Die Chemnitzer haben jetzt wieder ein sichereres Gefühl in der Innenstadt. Das ist eine enorme Motivation, am Ball zu bleiben."
Trotzdem sei vor allem der Stadthallenpark am Nachmittag und frühen Abend weiterhin ein Kriminalitätsschwerpunkt.
Luft nach oben sieht Polizeipräsident Carsten Kaempf noch in der Kommunikation mit den Chemnitzern. "Wir sind auf der Suche nach geeigneten Formaten, um im Gespräch zu bleiben."
Er könne sich einen Pressestammtisch vorstellen, aber auch ein "Community Policing" nach Dresdner Vorbild.
Wonach die Polizei als treibende Kraft mit Behörden und der Öffentlichkeit Strategien zur Kriminalitätsbekämpfung entwickelt.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt