Insgesamt 39 Betrugsversuche an einem Tag: Telefon-Gauner fordern bis zu 80.000 Euro

Chemnitz - Erneut versuchten Betrüger im Direktionsbereich Chemnitz mit Schockanrufen - besonders älteren Leuten - das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Eine Seniorin verlor 12.000 Euro an die Betrüger. (Symbolbild)
Eine Seniorin verlor 12.000 Euro an die Betrüger. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wie die Polizei Chemnitz mitteilte, wurden am Dienstag insgesamt 39 Fälle angezeigt, bei denen sich unbekannte Täter am Telefon als Polizeibeamte beziehungsweise angebliche Tochter oder Sohn ausgaben.

Sie erzählten dem Angerufenen von einem angeblichen Verkehrsunfall mit schwer verletzten oder sogar getöteten Personen.

"Um die nun anstehende Untersuchungshaft für den Familienangehörigen zu verhindern, wurde in zehn Fällen eine Kautionszahlung von bis zu 80.000 Euro gefordert", erklärt die Polizei das Vorgehen der Gauner.

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In einem Fall brachte diese Masche die Betrüger zum Erfolg. Eine Seniorin aus Zschaitz in Mittelsachsen erhielt am Dienstagvormittag einen Anruf von ihrem angeblichen Sohn, der einen Unfall verursacht haben soll. Kurz darauf übernahm ein angeblicher Polizeibeamter das Gespräch und erklärte ihr, dass er nun eine Kaution zahlen müsse, um nicht ins Gefängnis zu kommen.

Die Frau ließ sich auf die Forderung ein und vereinbarte mit dem vermeintlichen Polizisten einen Treffpunkt, wo sie einem unbekannten Mann etwa 12.000 Euro Bargeld übergab.

Nur wenig später versuchte es der Täter bei der Seniorin erneut. Er rief sie nochmal an und bat um eine weitere Zahlung. Die ältere Frau telefonierte anschließend mit ihrer Tochter, wodurch der Betrug aufflog.

Die Polizei warnt: Wer solche Anrufe erhält, sollte jedes Mal erst eine persönliche Rücksprache mit den Angehörigen halten, bevor es zu einer Geldübergabe kommt. Und wer bereits auf diese Betrugsmasche hereingefallen ist, sollte bei der örtlichen Polizeidienststelle Anzeige erstatten.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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