JVA-Beamter soll Gefangene in Chemnitzer Frauenknast sexuell missbraucht haben

Chemnitz - Kam es im Chemnitzer Frauenknast zu einem sexuellen Missbrauch? Ein JVA-Beamter (53) soll eine Gefangene gezwungen haben, sich auszuziehen und anschließend mit ihr Oralsex gehabt haben. In wenigen Tagen startet der Gerichtsprozess.

Hinter den Mauern des Chemnitzer Frauenknastes soll ein JVA-Beamter (53) eine Gefangene sexuell missbraucht haben.
Hinter den Mauern des Chemnitzer Frauenknastes soll ein JVA-Beamter (53) eine Gefangene sexuell missbraucht haben.  © Kristin Schmidt

Am kommenden Mittwoch (3. Mai) muss sich der 53-Jährige aus dem Erzgebirge vor dem Chemnitzer Amtsgericht verantworten, wie eine Sprecherin mitteilte.

Den Angaben nach war der JVA-Beamte im Januar 2022 bis April 2022 im Chemnitzer Frauenknast eingesetzt. An zwei nicht mehr genau bestimmbaren Tagen im März habe er eine Insassin der Anstalt aufgefordert, ihn zu Reinigungsarbeiten in die Kellerräume zu begleiten.

Dort soll er die Frau aufgefordert haben, sich auszuziehen. Anschließend habe er mit ihr oralen Geschlechtsverkehr ausgeführt, teilte die Sprecherin mit. Der 53 Jahre alte Mann ist angeklagt wegen sexuellen Missbrauchs von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen.

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Ähnliche Fälle gab es in Chemnitz schon mehrfach. So war etwa 2013 bekannt geworden, dass ein JVA-Beamter außerhalb der Gefängnismauern Sex mit einer Insassin hatte und diese später schwanger war.

Als Konsequenz aus den sexuellen Kontakten kündigte das Justizministerium damals an, die Zahl der Männer in der Einrichtung schrittweise zu reduzieren.

In der Chemnitzer JVA sitzen Frauen jeden Alters.
In der Chemnitzer JVA sitzen Frauen jeden Alters.  © Kristin Schmidt

73 der 136 Bediensteten in der JVA Chemnitz waren zu dieser Zeit Männer. Aktuelle Zahlen hat das Justizministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bislang nicht genannt.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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