Nach Kunstklau in Chemnitz: Banksy-Kunstwerk weiterhin spurlos verschwunden
Chemnitz - Eine wertvolle Kopie des Kunstwerks "Santas Ghetto", gezeichnet vom berühmten "unbekannten" Streetart-Künstler Banksy, klauten Diebe aus einer Wanderausstellung in der Chemnitzer Markthalle. Die Polizei fahndet.

Der schockierte Veranstalter hat die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. "Es ärgert einen, dass es Personen gibt, die sich einen Vorteil erhoffen und den guten Gesamteindruck dieser Ausstellung zerstören", schimpft Veranstalter Burghard Zahlmann (69).
Es sei zum ersten Mal etwas aus der Banksy-Schau gestohlen worden. Denn obwohl die Wanderausstellung "A Vandal Turned Idol" bereits in Madrid, Rom und Berlin Station gemacht hat, kam noch nie ein Exponat abhanden - bis jetzt.
Die unbekannten Täter hatten es in Chemnitz auf eine Kopie des Flugblattes "Santas Ghetto" abgesehen, das am vergangenen Sonnabend während der Öffnungszeiten zwischen 16.35 Uhr und 18.35 Uhr aus den Räumen der Markthalle verschwunden ist.
"Es entstand ein Schaden im vierstelligen Bereich", so die Polizei Chemnitz.


Ausstellung öffnet wieder wie geplant

Während des Diebstahls wurde kein Alarm ausgelöst, denn nur bei den elf ausgestellten Originalen gibt es einen lauten Signalton, wenn man sich dem Bild zu stark nähert.
In puncto Sicherheitsbestimmungen wird sich nun aber einiges ändern. "Außerhalb der Öffnungszeiten schlagen Bewegungsmelder sofort Alarm", so Burghard Zahlmann.
Ist die Ausstellung für jedermann zugänglich, werden die Kontrollen durchs Personal verstärkt. Alle Schutzmaßnahmen wurden am heutigen Ruhetag überprüft.
Am morgigen Dienstag öffnet die Ausstellung wie geplant. Der Chemnitzer Streetart-Künstler und Rebel-Art-Chef Guido Günther (44) bedauert den Diebstahl, sagt aber auch: "Streetart lebt von Vergänglichkeit, nicht von Konservierung und gehört auf die Straße".

Die Ausstellung in Chemnitz läuft bis 15. Juni. Rund 15.000 Tickets wurden bereits verkauft. Weitere Infos findet Ihr unter: www.banksy.rocks.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot Ausstellungskatalog, Uwe Meinhold