Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Raub: Razzia in Chemnitzer Wohnungen

Chemnitz - Am heutigen Mittwochmorgen gab es in Chemnitz eine große Razzia.

Neben der Polizei und dem Zoll war auch die Steuerfahndung vor Ort.
Neben der Polizei und dem Zoll war auch die Steuerfahndung vor Ort.  © Haertelpress

Gegen 6 Uhr stürmten Beamte vom Zoll, der Steuerfahndung und der Polizei mehrere Wohnungen im Stadtteil Ebersdorf. Der größte Einsatz fand in der Franz-Wiesner-Straße statt, ein zweiter in der Otto-Planer-Straße. Auch ein Geldspürhund kam dabei zum Einsatz.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, werden mehrere Personen der Geldwäsche, der Steuerhinterziehung, der Verbreitung von Falschgeld sowie des Raubes verdächtigt.

Dabei laufen mehrere Verfahren gegen fünf Verdächtige, darunter drei deutsche Männer aus Chemnitz im Alter von 26, 46 und 58 Jahren.

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Im Rahmen der Durchsuchungen konnten eine Vielzahl von Beweismitteln sichergestellt und beschlagnahmt werden. Dazu zählten zwei Schreckschusswaffen, 30.000 Euro versteckt in einem Auto, mehr als 90.000 Euro hinter einer Trockenbauwand einer Wohnung, diverse Datenträger und Unterlagen.

Auch mehrere sogenannte mutmaßliche Keilerhandys entdeckten Beamte in den Wohnungen. Mit diesen Handys rufen Betrüger unter anderem mit der Schockanruf-Masche bei ihren Opfern an.

Tatverdächtiger gibt Raub in Auftrag

Der größte Einsatz fand in der Franz-Wiesner-Straße statt,
Der größte Einsatz fand in der Franz-Wiesner-Straße statt,  © Haertelpress

Wie die Polizei am Mittwochnachmittag mitteilte, wurde der 26-Jährige im Januar 2024 in Magdeburg mit mehr als 200.000 Euro aufgegriffen, wobei sich unter dem in 500-Euro-Scheinen gebündelten Bargeld unklarer Herkunft auch Falschgeld befand.

Er soll zum Zwecke der Geldwäsche einem Oldtimer-Verkäufer vorgeschlagen haben, diesem einen erhöhten Preis in 500-Euro-Scheine zu bezahlen, wenn er einen Großteil der Scheine unter anderem in Goldbarren oder Goldmünzen umtauscht. Der Verkäufer hatte den Tatverdächtigen jedoch durchschaut und die Polizei informiert.

Außerdem steht er ebenso wie der 48-Jährige im Verdacht, Einkommens- und umsatzsteuer für die vergangenen Jahre hinterzogen zu haben.

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Dem 46-Jährigen wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit einem angeblichen Autokauf in Mecklenburg-Vorpommern einen Raub in Auftrag gegeben zu haben. Der Beschuldigte soll dem Geschädigten, der im Internet ein hochwertiges Auto inseriert hatte, ein höherwertiges Fahrzeug zum Tausch angeboten haben, wenn der Geschädigte zusätzlich 100.000 Euro in bar bezahlt.

Im September 2023 traf der Verkäufer dann mit einem Mittelsmann des Beschuldigten, der dem Opfer während des Gesprächs die Mappe mit dem Bargeld entriss und flüchtete.

Durchsuchungen auch in Hohenstein-Ernstthal und Nordrhein-Westfalen

Im Zuge der Durchsuchungen wurde der 46-Jährige im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes des Raubes vorläufig festgenommen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde er vorläufig in einem Krankenhaus untergebracht und behandelt. Am Donnerstagnachmittag wurde er am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Gegen den Deutschen wurde Haftbefehl erlassen und er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

An dem Einsatz waren knapp 180 Einsatzkräfte der Polizeidirektion Chemnitz, der sächsischen Bereitschaftspolizei, der Steuerfahndung sowie drei Vertreter der Chemnitzer Staatsanwaltschaft und Unterstützungskräfte der Polizeidirektion Leipzig, des Landeskriminalamtes Sachsen und des Hauptzollamtes Erfurt involviert.

Parallel ließ die Steuerfahndung des Finanzamtes Chemnitz-Süd am heutigen Mittwochmorgen auch mehrere Objekte in Hohenstein-Ernstthal (Landkreis Zwickau) und Nordrhein-Westfalen durchsuchen. Mit Erfolg: Auch hier wurden mehrere Beweismittel sichergestellt.

Erstmeldung: 22. Mai, 11.50 Uhr; letzte Aktualisierung: 24. Mai, 14.12 Uhr

Titelfoto: Haertelpress

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